Eine Woche nach seinem gefeierten Premierentor für Inter Mailand hat Romelu Lukaku die Schattenseiten seines Wechsels in die italienische Serie A kennengelernt. Und zwar in der Partie Mailand gegen Cagliari Calcio. Da stand er kurz davor, einen Elfmeter auszuführen, als er von Fans des sardischen Clubs lautstark angemacht wurde - mit Urwaldgeräuschen und Affenlauten. Die waren bei der Übertragung im italienischen Fernsehen deutlich zu hören.
Lukaku reagierte ganz professionell. Er blieb ruhig, konzentriert, und verwandelte den Elfmeter sicher zum 2:1 für Inter.
Aber Lukaku hat die Rufe ganz bestimmt mitbekommen. Nach seinem Tor warf er bitterböse Blicke in Richtung der gegnerischen Fan-Tribüne hinter dem Tor. Seine Mannschaftskollegen haben ihn gefeiert und der Schiedsrichter hat die Partie ohne Unterbrechung weiterlaufen lassen.
Nicht zum ersten Mal
Die Cagliari-Fans sind nicht zum ersten Mal mit rassistischen Aktionen negativ aufgefallen. Im April hatten Cagliari-Fans Moise Kean, der damals für Juventus Turin spielte, nach einem Tor Affenlaute hinterher gerufen. Auch der französische Nationalspieler Blaise Matuidi und der ghanaische Fußballspieler Suleyman Muntari sind in Sardiniens Hauptstadt schon rassistisch angegriffen geworden.
Bis jetzt ist das für die Fans ohne Folgen geblieben. Was nicht heißt, dass das Verhalten toleriert wird. Im Stadion wird durchgesagt und gewarnt, dass das Spiel abgebrochen werden muss, sollten die Gesänge und Schmähungen anhalten. Passiert ist das bisher aber noch nicht.
In Italien wird zurzeit viel diskutiert, wie der Rassismus aus den Fußballstadien verdrängt werden kann. Zum Beispiel durch härtere Strafen gegen die Täter. Das fordert zum Beispiel Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini.
vrt/jp/est
Ich hoffe, dieser großartige Fussballspieler und Sportsmann lässt sich durch solche widerlichen Beleidigungen nicht unterkriegen.