Man habe den Betriebsratsvorsitzenden Cornelis mit der Suche nach einem Nachfolger beauftragt. Ein Grund für die Entwicklung wird nicht genannt.
Van Gerven hatte 2014 die Nachfolge von Johnny Thijs an der Spitze der Post angetreten. Thijs hatte damals den Betrieb verlassen, weil er mit der Kürzung seines Gehalts nicht einverstanden war.
Das Gehalt wird auch jetzt als einer der Gründe vermutet, warum Van Gerven die Geschicke der Post nicht weiterleiten möchte. Die 489.000 Euro Jahres-Bruttolohn plus verschiedener Zulagen und Vergünstigungen seien weit unter dem, was man sonst in der Branche verdienen könne. Einige Mitarbeiter bei Bpost mit alten Verträgen verdienen mehr, als der Chef.
Die schlechte Entwicklung von Bpost in den vergangenen Jahren wird ebenfalls als Grund für den Rücktritt ins Spiel gebracht. Bpost leidet noch immer unter der sehr kostspieligen Übernahme des US-Betriebs Radial vor zwei Jahren (820 Millionen Euro). Die Übernahme des niederländischen Post-Betriebs PostNL scheiterte gleich mehrmals. Der Aktienkurs fiel von 28 Euro Anfang 2018 auf aktuell rund neun Euro.
Von einem Erfolgsbetrieb hat sich Bpost in ein Sorgenkind verwandelt. Wer die Nachfolge des 60-jährigen Van Gerven antreten könnte, ist zurzeit wohl völlig offen. Van Gerven wird die Post noch bis Ablauf seines Mandats Ende Februar leiten.
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