"Er warte auf ein Signal von De Wever, das beweise, dass der das Signal des Wählers verstanden habe", sagte der Vlaams-Belang-Vorsitzende Tom Van Grieken im flämischen Privatsender VTM. Die Rechtsextremisten hatten bei der Wahl vom 26. Mai 18 Prozent erzielt. N-VA-Chef Bart De Wever sah sich dazu gezwungen, Sondierungsgespräche mit dem Vlaams Belang aufzunehmen, die nach wie vor nicht formal beendet wurden.
"Vergessen Sie die 810.000 Wähler nicht", das steht auch auf einem großen Spruchband, das Unbekannte vor der Privatwohnung von Bart De Wever im Antwerpener Stadtteil Deurne aufgehängt haben. Auch das ist eine Anspielung auf das Wahlergebnis des Vlaams Belang.
Bart De Wever hat am Wochenende jedenfalls keinen Gang höher geschaltet. Es war erwartet worden, dass der N-VA-Chef und flämische Regierungsbildner bekannt gibt, mit welchen Parteien er in See stechen will. Eine Koalition zwischen N-VA und Vlaams Belang hätte jedenfalls keine Mehrheit. PTB und Groen fallen aus. Blieben also Dreierkoalitionen, mit jeweils zwei der drei traditionellen Parteien.
Bislang galt die liberale OpenVLD als gesetzt. Wie das Internet-Nachrichtenportal Newsmonkey berichtet, sei aber auch eine Koalition aus N-VA, CD&V und SP.A nicht mehr auszuschließen. Das mag darauf hindeuten, dass De Wever möglicherweise versucht, die Parteien gegeneinander auszuspielen.
Roger Pint