Die N-VA gab im Anschluss aber keine Stellungnahme ab. Der Vlaams Belang hat seinerseits noch einmal eindringlich an De Wever appelliert, Zitat, "den flämischen Wählerwillen zu respektieren".
Bart De Wever macht es spannend. Sein Gespräch mit Vertretern des Vlaams Belang war mit einer gewissen Neugier erwartet worden. Denn, sollte De Wever wirklich ein Bündnis mit den Rechtsextremisten ins Auge gefasst haben, dann musste ihm eigentlich längst klar sein, dass eine Regierung mit dem Vlaams Belang bis auf Weiteres keine Mehrheit hätte.
Entsprechend hatten Beobachter damit gerechnet, dass De Wever jetzt auch formal die "Episode Vlaams Belang" beendet. Und doch wurde der Showdown noch einmal vertagt. Nach Ablauf des Gespräches gab Bart De Wever keine Stellungnahme ab.
Der Vlaams Belang scheint sich seinem Schicksal aber in jedem Fall nicht ergeben zu wollen. Beide Parteien waren doch gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass Flandern "rechts und flämisch" gestimmt habe - und dass man diesem Wählerwillen nur mit einer Achse aus N-VA und Vlaams Belang gerecht werden könne, sagte Vlaams Belang-Chef Tom Van Grieken.
Warum sollte sich das inzwischen geändert haben? Für viele Zeitungen ist derweil klar: De Wever hat sich schon entschieden. Er werde eine Koalition mit der OpenVLD anstreben.
Frage sei nur noch, wer der dritte Partner wird: CD&V oder SP.A?
Roger Pint