Die unabhängige Eisenbahnergewerkschaft SIC hatte bei den jüngsten Sozialwahlen der Bahn nur vier Prozent der Stimmen erhalten. Am Streik nehmen laut Angaben der Gewerkschaften aber wohl deutlich mehr als 50 Prozent der Zugbegleiter teil. Dabei sei die Unterstützung im flämischen Landesteil deutlich höher, als im frankophonen Landesteil.
Die SIC fordert mehr Personal, vor allem um gewährleisten zu können, dass die Mitarbeiter der Bahn ihre Urlaubstage - anders als angeblich zurzeit - auch wirklich wahrnehmen können.
Die SNCB hat für den Streiktag diesen Samstag vorgesorgt. Sie hat einen Alternativfahrplan erstellt. Dabei bevorzugt die Bahn vor allem die großen Linien. Die Züge zur Küste und zu den Festivals "Tomorrowland" und "Gentse Feesten" in Gent sollen auf jeden Fall fahren. Die Züge auf mehreren kleinen Linien könnten dagegen komplett ausfallen.
Die SNCB rät allen Zugreisenden am heutigen Samstag, sich vor Fahrtantritt über die tatsächlich fahrenden Züge zu informieren. Ab Sonntag, 3 Uhr morgens, sollen nach Ende des Streiks dann alle Züge wieder nach Fahrplan fahren.
Kay Wagner