Ein kurzer, aber heftiger Sturm sorgte gegen 20 Uhr in der Region von Halle südlich von Brüssel für Schrecken und Verwüstungen. Zahlreiche Bäume stürzten um, Häuserdächer wurden teilweise beschädigt. Die Feuerwehr war zeitweise mit 13 Einsatzteams unterwegs. Verletzt wurde angeblich niemand.
In Brüssel wurden etwa zeitgleich gleich mehrere Tunnel für den Autoverkehr gesperrt. Überschwemmung wegen eines Bruchs der Wasserleitung, Brandgefahr durch erhitzte Stromkreisläufe und Ausfall der Kontrollsysteme waren die Gründe.
Im Zentrum von Brüssel und im Norden der Hauptstadt kam es in der Nacht zu Ausfällen der öffentlichen Straßenbeleuchtung. Auch im Westen des Landes rund um die Städte Mouscron und Tournai fiel der Strom am Donnerstagabend zeitweise aus.
Zugverkehr
In Gent mussten am Donnerstagabend gleich mehrere Zugreisende wegen Unwohlsein behandelt werden. Im Zugverkehr war es am Donnerstag zu vielen Störungen des Regelverkehrs gekommen. Viele Züge waren überfüllt und schlecht gekühlt. Mehreren Passagieren war schlecht geworden. Sie mussten medizinisch versorgt werden.
Der Hochgeschwindigkeitszug Thalys hat den Verkauf von Tickets wegen der andauernden Hitzewelle vorläufig gestoppt. Die Züge von Thalys sollen am Freitag zwar fahren, aber das Unternehmen rät den Reisenden, ihre Zugfahrten dennoch auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
Auch bei der SNCB muss am Freitag noch mit Behinderungen gerechnet werden. Die Bahn setzt weniger Züge ein. Züge, die keine Klimaanlage haben, sollen im Depot bleiben.
Wetterrekord lag bei 41,8 Grad
Der Temperaturrekord von Donnerstag ist unterdessen leicht nach oben korrigiert worden. In Begijnendijk in Flämisch-Brabant wurden 41,8 Grad gemessen. Das hat der Klimatologe David Dehenauw auf Twitter mitgeteilt.
Es ist die höchste jemals gemessene Temperatur in Belgien seit den Wetteraufzeichnungen. Auch an der Referenzwetterstation in Uccle wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Hier wurden 39,7 Grad gemessen.
Am Freitag ist es noch heiß, aber in den nächsten Tagen soll es deutlich abkühlen. Dann wird auch die Luftqualität wieder besser. Ab Samstag werden die Grenzwerte voraussichtlich nicht mehr überschritten. Am Freitag muss allerdings stellenweise noch mit erhöhten Ozonwerten gerechnet werden.
belga/rtbf/kw/est