Vor dem Königsschloss nahm König Philippe in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste aus dem In- und Ausland die traditionelle Militärparade ab. Zu den emotionalen Höhepunkten zählte in diesem Jahr die Anwesenheit von Kriegsveteranen aus den USA.
46 US-Veteranen, die im Zweiten Weltkrieg gekämpft haben, wurden in historischen Willys Jeeps vor das Stadtschloss gefahren. Die 93 bis 98 Jahre alten Männer hatten eine besondere Einladung zu dem militärischen Defilee erhalten. Unter großem Applaus der Zuschauer begrüßte König Philippe jeden einzelnen von ihnen persönlich.
Auch in der Folge waren immer wieder historische Fahrzeuge zu sehen, unter anderem amerikanische Sherman-Panzer. An der Luftparade nahmen ebenfalls historische Flugzeuge teil, unter anderem britische Spitfire. Zum ersten Mal waren es die F-16-Kampfjets, die den Himmel in den Landesfarben schwarz-gelb-rot färbten.
Den Abschluss des Defilees bildeten zivile Einheiten, allen voran Polizei, Feuerwehr und Zivilschutz. Hier wurde wie immer darauf geachtet, dass Abordnungen aus dem ganzen Land vertreten waren.
Auf der Ehrentribüne hatte zunächst die vollzählige Königsfamilie Platz genommen: das Königspaar mit seinen vier Kindern, sowie Prinzessin Astrid und Prinz Laurent.
Daneben die wichtigsten Vertreter des Staates: der amtierende Premierminister Charles Michel und die Präsidenten von Kammer und Senat, Patrick Dewael und Sabine Laruelle. Unter den Ehrengästen war auch DG-Ministerpräsident Oliver Paasch. Die neue flämische N-VA-Ministerpräsidentin Liesbeth Homans ließ sich vertreten, wie auch schon ihr Vorgänger und Parteikollege Geert Bourgeois.
Auffällig war in diesem Jahr, dass Prinzessin Elisabeth besonders hervorgehoben wurde. Die Kronprinzessin wird in diesem Jahr 18 Jahre alt. Der Palast scheint sie jetzt verstärkt in den Vordergrund rücken zu wollen. Unter anderem war Prinzessin Elisabeth ja auch schon anwesend, als König Philippe seine Rede zum Nationalfeiertag aufgezeichnet hat.
Sonntagvormittag hatte die königliche Familie am traditionellen Te Deum in der Kathedrale St. Michael und Gudula teilgenommen. Nach dem Te Deum begrüßte das Königspaar die Menschen, die sich vor der Kirche versammelt hatten. Viele waren schon am frühen Morgen zu der Kathedrale gekommen, um sich einen guten Platz zu sichern.
Zeitgleich begann in und um den Brüsseler Park das große Volksfest. Der Bereich zwischen dem Parlament und dem Justizpalast war gespickt mit zahlreichen kostenlosen Animationen.
Staatliche Dienste wie die Streitkräfte, die Zollbehörden oder die Polizei hatten große Stände aufgebaut - nicht ganz uneigennützig, da all diese Einrichtungen neue Rekruten für sich begeistern wollen. Das gilt in erster Linie für die Armee, die händeringend nach Nachwuchskräften sucht.
Zum Abschluss des Nationalfeiertags in Brüssel gibt es um 23 Uhr ein Feuerwerk an der Place des Palais. Samstagabend hatten mehr als 20.000 Menschen am Volksball im Brüsseler Marollenviertel teilgenommen - das war ein neuer Rekord.
Ansprache Seiner Majestät des Königs zum Nationalfeiertag am 21. Juli 2019
Glückwünsche aus den USA
Die Vereinigten Staaten haben Belgien offiziell Glückwünsche zum Nationalfeiertag übermittelt. US-Außenminister Mike Pompeo erinnerte vor dem Hintergrund des bevorstehenden 75. Jubiläums der Ardennenschlacht an die Opfer, die Belgier und Amerikaner für die Sicherung des Friedens und der Wohlfahrt in der Welt gemeinsam gebracht hätten. Die Glückwünsche wurden der US-Botschaft in Brüssel übermittelt.
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