In der jetzt durchgeführten internationalen Verkehrssicherheitsstudie wurde die Frage "Wie sicher fühlen Sie sich, wenn sie zu Fuß unterwegs sind?" auf einer Skala von null bis zehn gestellt. Die belgischen Befragten haben darauf mit einer 6,7 geantwortet. Schaut man sich an, wie die Bewohner anderer europäischer Länder geantwortet haben, gibt es in Europa kein Land, das die Sicherheit so schlecht eingestuft hat, wie Belgien. Zum Vergleich: Die Schweizer haben 8,8 angegeben, die Dänen 8,4 und die Schweden 8,3. Die Zahlen kann man am Montag in der Tageszeitung Het Laatste Nieuws nachlesen.
In Belgien kommen pro Million Einwohner jedes Jahr durchschnittlich 6,9 Fußgänger ums Leben. Der europäische Durchschnitt liegt allerdings viel höher, nämlich bei zehn. Verletzt werden in Belgien jedes Jahr mehr als 4.000 Fußgänger - die Zahlen sind in den letzten Jahren relativ konstant geblieben. Was auffällt: Es sind oft sehr junge Menschen, die in Unfälle mit Fußgängern verwickelt sind - also die zwischen sieben und 17 Jahre alt sind - und die älteren, also die Ü-65. Das liegt zum einen daran, dass die jungen Leute mehr Risiko eingehen - das heißt man läuft vielleicht einfach so schnell über die stark befahrene Straße, und bei den älteren lassen die kognitiven und motorischen Fähigkeiten nach. Das macht sie dann unaufmerksamer.
Laut Verkehrssicherheitsinstitut Vias wird zu wenig getan, damit Fußgänger sich sicherer fühlen. Man spricht immer über gute und sichere Radwege - das sei auch gut und wichtig, aber mindestens genauso wichtig sei es, in die Infrastruktur für Fußgänger zu investieren, wie zum Beispiel in breite Bürgersteige. Außerdem ist Vias für eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern in Dörfern, Wohngegenden und Stadtzentren. Die Rechtfertigung: Bei einem Zusammenstoß mit einem Wagen, der 30 Stundenkilometer fährt, überleben mehr als 95 Prozent diesen Zusammenstoß. Je höher die Geschwindigkeit, desto kleiner wird die Zahl.
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