2025 sollen in Belgien die letzten Atomkraftwerke vom Netz gehen. Die ersten beiden Reaktorblöcke sollen bereits 2023 abgeschaltet werden, nämlich Doel 3 und Tihange 2. Das sind übrigens die beiden Meiler, an denen die ominösen Materialschwächen festgestellt wurden.
Der Verzicht auf diese beiden Kernkraftwerke sorgt dafür, dass schon rund ein Drittel der Kapazität an Atomstrom wegfällt. Bislang war man noch davon ausgegangen, dass dieser Ausfall zu verkraften wäre. Nur hat sich die Ausgangslage inzwischen verändert. Und zwar in den Nachbarländern. Wie der Elia-Geschäftsführer Chris Peeters in der VRT erklärte, würden insbesondere in Deutschland mehr Kapazitäten abgebaut, als ursprünglich geplant. Insgesamt stehen aus den Nachbarländern acht Gigawatt weniger zur Verfügung. Und das genau in dem Moment, wo Belgien die ersten Reaktoren abschaltet.
Das werden wir natürlich merken, sagt Peeters. Deswegen müsse Belgien schnellsten gegensteuern und zusätzliche Kapazitäten schaffen.
Roger Pint
Das ist der Moment endlich ein Machtwort an Berlin zu sprechen und was den übereilten Kohleausstieg als einen von vielen nationalen Alleingängen des BRD-Regimes ohne Absprache mit den Nachbarn angeht, laut und deutlich zu sagen:
"Bis hier hin und nicht weiter!"
Das wird in Berlin niemand ernsthaft interessieren, Herr Drescher, da man dort selbst nicht so genau weiß, ob vor oder zurück. Die politisch Verantwortlichen werden betroffen gucken, ein paar bedeutungslose Worte sagen und sich dann, dem eigenen Scherbenhaufen zuwendend, irgendwie durchpfuschen.
Mehr ist aus der deutschen Hauptstadt nicht zu erwarten.
Dann wird es aber langsam Zeit, dass die belgische Politik Verantwortung uebernimmt und das Problem der Stromversorgung loesst. Strom aus dem Ausland kaufen, ist eine bequeme Sache und ein Davonlaufen vor der Verantwortung. Bezahlt durch den Verbraucher.
Wenn das so weitergeht, gibt es in naher Zukunft Stromsperren wie in einem Land der dritten Welt. Und das Mitten in Europa.
Honi soit qui mal y pense.
Herr Drescher, Kritik an der deutschen Energiepolitik ist sicher berechtigt.
Aber für die Energiepolitik in Belgien, sowie für Doel 3 und Tihange 2, ist nicht Deutschland verantwortlich.