159 Mitglieder der Parlamentarischen Versammlung des Europarats stimmten für Pejcinovic Buric. Und das war auf die Stimme genau die nötige absolute Mehrheit, um die kroatische Außenministerin im ersten Wahlgang zur neuen Generalsekretärin zu wählen.
Auf Reynders entfielen nur 105 Stimmen. Rund 50 Abgeordnete nahmen gar nicht an der Abstimmung teil.
Pejcinovic Buric dürfte laut Beobachtern dank der Stimmen ihrer politischen Gruppierung gewählt worden sein. Die bürgerliche EVP-Fraktion stellt mit 180 Abgeordneten die absolute Mehrheit im Europarat. Die 56-Jährige folgt dem Finnen Thorbjorn Jagland im Amt nach.
Reynders gratulierte der neuen Generalsekretärin zu ihrem Sieg zunächst persönlich und dann auch noch per Twitter. Gegenüber der Presse wollte er sich jedoch nicht äußern.
Für den MR-Politiker ist die Niederlage eine Enttäuschung. Schon 2014 hatte er einen hohen Posten auf europäischem Niveau angestrebt. Damals hatte er vergeblich versucht, belgischer EU-Kommissar zu werden.
Im März hatte Reynders eine erste Abstimmung im Europarat noch gewonnen, bei der die Zahl der Kandidaten für den Posten des neuen Generalsekretärs reduziert werden sollte.
Hintergrund: Europarat
Dem Europarat gehören 47 Staaten an, darunter die 28 EU-Staaten. Die internationale Organisation setzt sich seit ihrer Gründung vor 70 Jahren für Menschenrechte und den Erhalt der Demokratie ein.
Dem Europarat angeschlossen ist der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Der Europarat ist keine EU-Institution.
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