In dieser 55. Legislaturperiode ist die Zusammenstellung der Kammer mit 96 neuen Abgeordneten rundum aufgefrischt worden: Von ihnen sind 57 zum ersten Mal dabei. Unter den insgesamt 150 Abgeordneten sind 64 Frauen.
Der Halbrund ist nach politischen Familien angeordnet. Den linken Flügel bilden zunächst die Abgeordneten der linksextremen PTB-GO. Sie sitzen neben den Vertretern der PS und der SP.A. In der Sitzfolge geht es weiter mit den Grünen und Défi. Mittig ist die liberale Familie angeordnet, gefolgt von den Zentrumshumanisten und der N-VA. Die Abgeordneten des Vlaams Belang sind rechts außen zu finden.
Eidesleistung auch in den drei Landessprachen
Die meisten der Abgeordneten leisten ihren Eid in französischer und niederländischer Sprache oder lediglich nur in einer Sprache. Einige von ihnen, darunter der scheidende Außenminister Didier Reynders, der CDH-Parteipräsident Maxime Prévot sowie der PS-Präsident Elio Di Rupo, legten den Eid auch auf Deutsch ab.
Der neu in die Kammer gewählte Open-VLD-Vertreter Christian Leysen aus Antwerpen sprach die Eidesformel zunächst auf Deutsch aus, anschließend erst auf Niederländisch und Französisch. Das sorgte für Verwirrung. Leysen begründete das damit, den Deutschsprachigen seinen Respekt ausdrücken zu wollen.
Für die Deutschsprachige Gemeinschaft hat auch Kattrin Jadin von der PFF/MR ihren Eid abgelegt. Zunächst auf Deutsch, dann auf Französisch und schließlich auf Niederländisch.
Dewael umgeht Polemik um Dries Van Langenhove
Geleitet wurde die erste Sitzung von dem ältesten Abgeordneten, dem flämischen Liberalen Patrick Dewael. Dem Altersvorsitzenden wird traditionell von den beiden jüngsten Abgeordneten assistiert.
Auf dieses Prozedere hat Dewael dieses Mal verzichtet. Er eröffnete die Legislaturperiode von seinem Sitz aus. Dies um der Polemik um den jungen Abgeordneten des Vlaams Belang, Dries Van Langenhove, aus dem Weg zu gehen. Er muss sich unter anderem wegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit vor Gericht verantworten.
Van Langenhove hätte als einer der beiden jüngsten Abgeordneten gemeinsam mit der PS-Politikerin Mélissa Hanus erscheinen sollen. Hanus hatte jedoch im Vorfeld angekündigt, nicht mit Van Langenhove gemeinsam den Eid ablegen zu wollen.
Protest gegen Vlaams Belang
Der rechtsextreme Vlaams Belang ist mit 18 Mitglieder so stark vertreten wie noch nie. Zahlreiche frankophone Abgeordnete haben sich zum äußeren Zeichen des Protests gegen den Vlaams Belang ein rotes Dreieck angesteckt.
Der Pin erinnert an das Jahr 1993, als der Vlaams Belang zum ersten Mal in Gemeinde- und Provinzräte einzog. Das rote Dreieck stammt ursprünglich aus der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Gegner der Nazis wurden durch ein rotes Dreieck gekennzeichnet.
rtbf/dop
Na ja, so wie ich das gesehen habe sass die SPa ganz links neben der PS und die CDH ganz rechts, neben der CD&V. Vielleicht habe ich aber auch noch einen alten PC.
Ich finde dass sehr viel Abgeordnete sich die Mühe gemacht haben den Eid auch auf Deutsch zu sprechen. Ich finde sogar erstaunlich viele.
Jedenfalls wurde die DG durch diese Eidablegung ganz gut ins Spiel gebracht und kein Abgeordneter wird wohl vergessen dass es sie gibt.
Nun, es gibt sehrviele Flamen , diese gut Deutsch beherrschen.
In meiner Partei (SP.a) verstehen beinahe alle Deutsch zumal sehrviele auch in Deutschland studiert und / oder gewohnt haben.
Ich finde es nur normal, dass unsere Abgeordneten ihren "Eid" auch in der dritten Belgischen Amtssprache ablegen. Was sind die Deutsch sprachigen Belgier/innen anderes als Belgische Staatsbuerger, es gibt keine Klassengesellschaft des 18 & 19 Jahrhundert mehr !! Zum Glueck, nicht mehr !!
Jetzt muessen wir es nur noch schaffen den "neo-Rechtsradikalen" ihr schmutziges "Kaputt-mach-Handwerk" unser aller Belgien zu legen !! Einigkeit macht stark, stimmt, also beginnen wir mal damit die sogenannten Sprachgrenzen zu beseitigen und das Chaos in Bruessel zu beseitigen.
Um den Links und Rechtsradikalen den "Donner zu stehlen", muesste es einen breiten Konsens aller demokratischen Parteien (flaemisch und wallonisch) zu einer abschliessenden Staatsreform geben mit einer klaren und logischen Kompetenzverteilung zwischen den Regionen und Zentralstaat: mit verbindlichen Volksentscheiden nach schweizer Vorbild. Idealerweise muesste so ein Vorschlag von frankophoner Seite kommen. Dann haette man den flaemischen Nationalisten schon einen Zahn gezogen. Die traditionnellen demokratischen Parteien machen zur Zeit einen grossen strategischen Fehler durch ihre offen zur Schau getragene Hilfs-und Ratlosigkeit. Symbolische Handlungen als Reaktion auf die Wahl von VB-Abheordnete sind da nicht genug. Man muss mit eigenen Ideen in die Offensive gehen. Die Parlamentarier werden durch die Bevoelkerung gewaehlt und bezahlt und sollen gefaelligst was tun, denn ansonsten brauchen wir die nicht.