Der Anstoß dazu kam von außen. Eine Supermarktkette war irgendwie in den Besitz von 7.000 Flaschen Westvleteren-Bier gelangt und hatte die zu echten Wucherpreisen in die Ladenlokale gestellt.
Der Verkauf des berühmten und begehrten Trappistenbiers läuft aber eigentlich nur an Privatleute und nicht etwa über den Handel. Als die Patres von der Sache Wind bekamen, wollten sie reagieren, und haben prompt ihren Verkauf neu organisiert.
Bisher ging die Bestellung nur per Telefon. Wenn man Pech hatte, kam man eben auch mal nicht durch und ging leer aus. Ab sofort soll der Verkauf nur noch über den Online-Laden laufen. Dabei wird registriert, wer wann wie viel Bier geordert hat. Die Abtei ist ja keine Riesenbrauerei und die Mönche wollen den Verkauf fair organisieren - jeder soll mal an die Reihe kommen.
Jeder Kunde muss sich registrieren, jeder Einkauf ist begrenzt auf zwei Kisten Bier. Außerdem hat das Bestellsystem eine "Aufpass-Funktion": Die Flaschen haben einen Code und es wird registriert, welche Flaschen an welchen Kunden gehen, so dass sich zurückverfolgen lässt, wer wann was bestellt hat.
Kunden, die noch nie Bier bestellt haben oder deren Bestellung schon einige Zeit zurückliegt, werden bevorzugt bedient. Da bekommt der Begriff "fairer Handel" noch mal eine ganz neue Bedeutung.
vrt/sh/km