Bislang besteht kein Helmzwang, dementsprechend sind dann auch die Zahlen. Die wallonische Agentur für Verkehrssicherheit (AWSR) hat das Helmverhalten untersucht. Die Resultate zeigen: Da ist noch viel Luft nach oben. Von über 10.000 Befragten gaben rund 68 Prozent an, noch nie einen Fahrradhelm benutzt zu haben. Das sind mehr als zwei Drittel.
Die Zahl der Unfälle mit Fahrradbeteiligung steigt seit Jahren konstant. Im vergangenen Jahr gab es in der Wallonie 776 Unfälle, bei denen Fahrradfahrer verletzt wurden, fünf Fahrradfahrer starben. In sechs Prozent der Unfälle mit Verletzten sind Fahrradfahrer verwickelt. Im Jahr 2017 starben auf wallonischen Straßen zwölf Fahrradfahrer bei Verkehrsunfällen, 685 wurden verletzt.
Jetzt wird schon einiges gemacht in Punkto Sicherheit - beispielsweise durch Fahrradwege, aber der Helm ist immer noch das einfachste und effektivste Mittel: Mit dem Fahrradhelm sinkt das Risiko einer schweren oder gar tödlichen Verletzung um 65 Prozent.
E-Bikes
Die Studie unterscheidet generell drei verschiedene Fahrradnutzer: das klassische Fahrrad, die E-Bikes und Leihfahrräder, wie man sie vor allem in Brüssel häufig findet.
Bei den klassischen Fahrrädern tragen 71 Prozent keinen Helm, bei den Leihfährräder sogar 97 Prozent, also praktisch niemand. Bei den E-Bikes sind es 47 Prozent, also fast die Hälfte, die einen Helm tragen. So kommt man auf einen Durchschnitt von 68 Prozent. und damit ist Belgien drittschlechtestes Land in Europa, was die Helmnutzung angeht. Nur Ungarn und die Niederlande sind noch schlechter.
Zwischen 80 bis 95 Prozent - je nach Radtyp - gaben an, noch nie fluoreszierende Kleidung oder Accessoires am Fahrrad benutzt zu haben. Die Agentur für Verkehrssicherheit geht davon aus, dass 90 Prozent der Fahrradfahrer schlecht ausgerüstet sind.
belga/llb/est/vk