Die Menschenschmuggler hatten rund um den Brüsseler Nordbahnhof und den benachbarten Maximilianpark Transitmigranten ihre Schlepperdienste angeboten. Gegen Geld wollten sie Transitmigranten dabei helfen, sich unbemerkt in Lastwagen zu verstecken, die nach Großbritannien unterwegs waren.
Dafür mussten die Transitmigranten zunächst mit dem Zug nach Arlon fahren und sich von dort aus auf nahe gelegene Autobahnparkplätze begeben. Dort halfen ihnen die Schlepper dann, in die Lkw zu gelangen.
Die Kriminalpolizei hatte im Dezember mit Ermittlungen begonnen. Transitmigranten hatten während ihres Transports bei der Polizei angerufen, weil sie um ihr Leben fürchteten. Am vergangenen Donnerstag schlug die Polizei gleichzeitig in Brüssel und in der Provinz Luxemburg zu.
Bei den Bandenmitgliedern soll es sich überwiegend um Sudanesen handeln, die an verschiedenen Adressen in Brüssel wohnen. Bei der Polizeiaktion wurden auch rund 30 Transitmigranten ohne Bleiberecht festgenommen. Zehn von ihnen wurden in das Abschiebezentrum in Steenokkerzeel eingeliefert. Die anderen wurden dazu aufgefordert, das belgische Staatsgebiet zu verlassen.
Kay Wagner