Test-Achats hat kürzlich seine Datenbank für Medizin aktualisiert. Die Datenbank teilt alle Medikamente und sonstige Mittel, die in Belgien erhältlich sind, in mehrere Kategorien ein: "nützlich", "Wirksamkeit fraglich" und "abzuraten".
Das Ergebnis: Alle 55 homöopathischen "Medikamente " fallen durch. 84 Prozent haben eine zweifelhafte Wirkung, bei 16 Prozent rät die Verbraucherschutzorganisation sogar von einer Einnahme ab
Wie kommt Test-Achats zum Ergebnis?
Die Einschätzung von Test-Achats richtet sich nach den Kriterien der sogenannten wissenschaftlich bewiesenen Medizin. Da versagen die homöopathischen Mittel, da ihre Wirkung schlicht und ergreifend wissenschaftlich nicht bewiesen werden kann.
Die Rohstoffe würden so oft verdünnt, dass schlussendlich am Ende keine aktiven Substanzen mehr da sind, die irgend etwas bewirken könnten, sagt Test-Achats.
Weshalb dürfen die Mittel verkauft werden?
Damit ein klassisches Medikament auf den Markt kommen darf, müssen Wirksamkeit, Produktsicherheit und Qualität anhand langjähriger und detaillierter Studien im Labor an Tieren und Menschen nachgewiesen werden. Groß angelegte Studien müssen beweisen, dass ein neues Medikament mindestens dieselbe Wirkung hat wie ein Medikament, das bereits existiert.
Bei homöopathischen Mitteln sind die Hürden weniger streng, beziehungsweise gar nicht vorhanden. Es genügt ein kurzer Bericht, dass das Medikament einmal bei einer bestimmten Indikation benutzt wurde, und das Mittel darf verkauft werden - oft zu ziemlich saftigen Preisen.
Unnütz und oft teuer - aber gefährlich?
Wer bei einer Erkältung ein homöopathisches Mittel nimmt, riskiert wahrscheinlich nicht viel. Aber Menschen mit einer schweren Krankheit - zum Beispiel einem Herzleiden oder einer Leberkrankheit - sollten sich wirklich nicht auf Homöopathie verlassen, rät Test-Achats. Sie sollten sich einer Behandlung unterziehen, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen ist.
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