Belgien belegt weiter Platz zwei, aber das nur noch mit 73 Prozent. Vergangenes Jahr konnte Belgien noch 79 Prozent der Kriterien erfüllen, die von der Internationalen Vereinigung für Lesben und Schwule (IGLA) für ihr Ranking herangezogen werden. In diesem Jahr waren neue Kriterien für die Bewertung hinzugefügt worden.
Der Rückgang bei den Prozentzahlen ist vor allem durch den Umgang mit sogenannten intersexuellen Menschen begründet. Das sind Menschen, die sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsmerkmale aufweisen. Für sie gebe es in Belgien noch keinen hinreichenden gesetzlichen Schutz vor Diskriminierung, bemängelt IGLA.
Unter anderem müsse es verboten werden, dass intersexuell geborene Menschen noch als Babys oder kleine Kinder operiert werden, um eindeutige weibliche oder männliche Geschlechtsmerkmale aufzuweisen. Das sei ein unzulässiger Eingriff in die Menschenrechte der Kinder, beklagt IGLA.
Auf Platz eins des diesjährigen Rainbow-Index steht Malta mit gut 90 Prozent erfüllter Kriterien. Hinter Belgien liegt Luxemburg auf Platz drei, gefolgt von Finnland und Dänemark. Frankreich kommt auf Platz neun, die Niederlande auf Platz zwölf und Deutschland mit 48 Prozent auf Platz 15.
Der "Rainbow Index" wird seit zehn Jahren kurz vor dem internationalen Tag gegen Homophobie, Transphobie, Biphobie und Interphobie am 17. Mai veröffentlicht.
Kay Wagner