Ein solches Chaos haben die SNCB und die Reisenden wohl lange nicht erlebt. Mitten im morgendlichen Berufsverkehr brach der Schienenverkehr auf der wichtigen Nord-Süd-Verbindung in Brüssel vollends zusammen. Durch diesen Flaschenhals verkehrt einer von drei Zügen, die in Belgien unterwegs sind.
Schuld an dem Chaos war ein Brand in einem Stromverteilerkasten. Und die Ursache dafür ist fast schon kurios: Wie ein Sprecher erklärte, hatte ein Obdachloser in der Nähe des Nordbahnhofs sein Nachtlager eingerichtet. Die notdürftige Behausung sei aber in Brand geraten. Das Feuer habe auf Stromkabel übergegriffen und am Ende besagten Verteilerkasten erreicht.
Resultat: Nicht nur die Hochspannungsleitungen, sondern auch die Signalanlagen wurden nicht mehr mit Strom versorgt. Und der Schaden ist offensichtlich beträchtlich. Die eiligst vorgenommenen Reparaturen lösen nicht alle Probleme. Offenbar steht nur die Hälfte des erforderlichen Stroms zur Verfügung.
Die SNCB hat deswegen ihr Zugangebot entsprechend anpassen müssen. So mussten alle sogenannten P-Züge, die zu Stoßzeiten verkehren, gestrichen werden.
Die SNCB hat angekündigt, dass auch am Mittwoch zahlreiche Zugverbindungen ausfallen werden. Betroffen sind auch einige IC-Verbindungen. So wird beispielsweise der Flughafen Zaventem nicht angefahren. Die Züge fahren lediglich bis Brüssel Nord. Reisende sollten sich vor Antritt ihrer Reise auf der Internetseite der SNCB informieren.
rtbf/belga/est/dop/rop