Die Probleme mit mutmaßlich kontaminiertem Rindfleisch haben unerwartet spektakuläre Auswirkungen. So mussten auch 420 Liter Spaghetti-Sauce weggekippt werden. Zubereitet hatte die Bolognaise eine Vereinigung, die sich in Flandern an einer Aktion gegen Krebs beteiligt und die die Sauce eigentlich für diesen guten Zweck verkaufen wollte.
Schuld ist also Rindfleisch, das zwischen dem 12. und dem 26. April in insgesamt 95 Supermärkten der Kette Colruyt verkauft wurde. Es geht um Hackfleisch und Produkte, die es enthalten, sowie um Roastbeef. In Proben waren E.coli-Bakterien nachgewiesen worden. Die können unter anderem Durchfall und Übelkeit hervorrufen.
Die Ware stammt von dem Unternehmen Viande de Liège. Nach Informationen der Zeitungen Gazet van Antwerpen und Het Nieuwsblad war diese Firma schon Mitte vergangenen Jahres wegen Missachtung von Vorschriften aufgefallen. Das Unternehmen selbst gab die Schuld dem Schlachthof von Lüttich. Man sei selbst ein Opfer, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Afsca, die Föderale Agentur für Nahrungsmittelsicherheit, hat in jedem Fall eine Untersuchung eingeleitet.
Colruyt hat am Wochenende eine Liste der betroffenen Märkte veröffentlicht, in denen die fraglichen Produkte verkauft wurden. Und in Sachen Spaghetti-Sauce hat die Supermarkt-Kette auch Kontakt mit der Vereinigung aufgenommen. Gemeinsam wolle man nach einer Lösung suchen.
Afsca und Viande de Liège relativieren Rindfleischkontamination
Roger Pint