"Was wollt ihr? Klimagerechtigkeit. Wann wollt ihr das? Wir wollen sie jetzt.“ Slogans wie dieser in englischer, französischer und niederländischer Sprache waren den ganzen Nachmittag auf dem Protestzug durch Brüssel zu hören.
Vor allem Schüler, aber auch Eltern, Lehrer, Wissenschaftler, Studenten und Gewerkschafter marschierten durch die Straßen der Hauptstadt. Unter anderem aus Lüttich waren Schüler mit dem Zug angereist. Die Demonstration zog vom Nordbahnhof quer durch die Stadt bis zum Bahnhof Midi.
Mit rund 30.000 Teilnehmern war die Kundgebung ein Erfolg. Von einer Lähmung des Landes, die sich die Organisatoren des weltweiten Streiktags für das Klima vielleicht erhofft hatten, war allerdings nichts zu spüren.
Auch nicht zuvor in den anderen belgischen Städten, wo sich die Zahl der Teilnehmer in Grenzen hielt. Rund 3.300 Protestierende waren es immerhin in Gent, 2.800 in Antwerpen. Weniger als 1.000 waren es aber beispielsweise nur in Lüttich, Namur, Löwen oder Brügge.
Insgesamt waren 33 Aktionen in Belgien angekündigt, über 2.000 waren es weltweit. Von Neuseeland über Australien, Japan, Indonesien und Indien war die Streikwelle in der Nacht bis nach Europa gekommen. In den USA und Südamerika wird der weltweite Streiktag für das Klima enden.
Ostbelgier in Brüssel
An dem Klimaprotest in Brüssel nahmen auch einige Ostbelgier teil, unter anderem zehn Schülerinnen des vierten Sekundarschuljahres der Maria-Goretti-Schule St. Vith. "Die Erwachsenen tun selbst nichts für das Klima. Deshalb finde ich es richtig, dass sich Schüler dafür einsetzen", sagte Kathrin Haas kurz vor der Abfahrt nach Brüssel im BRF-Interview.
Kay Wagner