Kurz nach halb neun Dienstagabend kam die Nachricht: Francken sagt die Lesung in Verviers ab.
Per Twitter teilte Francken wörtlich mit: "Die Situation ist aus dem Ruder gelaufen. Mein Auto wurde von linken Extremisten angegriffen. Die Polizei kann meine Sicherheit nicht gewährleisten. Lesung abgesagt. Was für eine Engstirnigkeit. Ist das Demokratie?"
Francken hatte aus seinem umstrittenen Buch "Kontinent ohne Grenzen" in Verviers vorlesen wollen. In dem Buch legt er seine Ideen für eine europäische Einwanderungspolitik dar.
Franckens Gegner werten diese Ideen als zu streng und menschenverachtend.
Vor dem Veranstaltungsgebäude, dem vornehmen Hotel Verviers, war es dann auch schon mehr als zwei Stunden vor dem geplanten Beginn der Lesungen zu heftigen Protesten gekommen. Stühle flogen durch die Luft, Böller knallten, Sympathisanten von Francken wurden angerempelt.
Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Demonstranten in Schach zu halten.
Rund 200 Menschen hatten sich zu dem Protest gegen Francken versammelt, darunter auch die PS-Bürgermeistern von Verviers, Muriel Targnion.
Zu dem Protest aufgerufen hatten unter anderem die sozialistische Gewerkschaft FGTB, die kommunistische Partei PTB und das Vervierser Regionalzentrum für Integration.
Kay Wagner