2018 fehlten der SNCB durchschnittlich jeden Tag fast 17 Prozent des "rollenden Materials". 660 von allen 4400 Lokomotiven und Waggons waren in der Werkstatt, weil Material defekt war oder Unterhaltsarbeiten anstanden.
Dass dieser "Immobilitätsgrad" 2018 nach Jahren noch einmal gesunken ist, liegt laut SNCB an der außergewöhnlichen Hitze im Sommer, die zu mehr Pannen geführt hat. Hinzu kamen dann auch noch Kinderkrankheiten beim neuen digitalen und "äußerst sensiblen" ECTS-Sicherheitssystem.
Ziel: Nur noch jeder achte Waggon
Die SNCB will Immobilitätsgrad bis 2020 auf 12,5 Prozent senken. Das soll 20.000 zusätzliche Sitzplätze bringen - vor allem, da die Bahn immer beliebter wird.
Letztes Jahr transportierte die SNCB fast 244 Millionen Passagiere, eine Steigerung von knapp vier Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Die Bahn hatte ihr Angebot erhöht und 200 Züge pro Tag zusätzlich eingeführt.
Allerdings ist das Material zum Teil veraltet. Jedes zehnte Fahrzeug ist älter als vierzig Jahre, jede zweite Lokomotive ist mindestens dreißig Jahre unterwegs. Jetzt sollen neue Fahrzeuge helfen, den Bestand zu verjüngen, außerdem sollen die Wartungsintervalle verkürzt werden. Dazu soll vermehrt nachts in den Werkstätten gearbeitet werden.
standaard/vkr