Die Ermittlungen um die Killerbande von Brabant scheinen sich derzeit vor allem auf die ... Ermittlungen in dem Fall zu konzentrieren. Konkret: Auf ein Ereignis, das man bis vor Kurzem noch als "entscheidenden Meilenstein" betrachtet hatte.
Im November 1986 waren im Kanal Brüssel-Charleroi unter anderem Waffen entdeckt worden. Wie sich herausstellte, waren die bei den verschiedenen Attacken der Killer von Brabant zum Einsatz gekommen. Es handelte sich also um die Visitenkarte der Täter. Die hätten, so die damalige These, ihre Waffen nach ihrem letzten Blutbad 1985 in dem Kanal entsorgt. Ein Jahr vor dem Fund also.
Inzwischen weiß man aber: Die Waffen haben höchstens eine Woche in dem Kanal gelegen. Da kommt die Frage auf: Warum haben die Ermittler dort gesucht? Irgendwie müssen sie gewusst haben, dass sie etwas finden würden. Man vermutet, dass es einen Tippgeber gab.
Der Impuls für die Suche kam seinerzeit von Philippe V., einem ehemaligen Gendarmen. Das ist der Mann, gegen den in der vergangenen Woche Haftbefehl erlassen wurde. Philippe V. soll aber von einem Kollegen aus Halle den entscheidenden Hinweis bekommen haben.
Und dieser François A. ist es jetzt, der von den Ermittlern verhört worden ist. Das also immer noch verbunden mit der Frage: Warum wurden die Ermittlungen manipuliert? Und vor allem: In wessen Auftrag?
Roger Pint