Erst 3.000, dann 12.500 und an diesem Donnerstag dann 35.000 Teilnehmer: Die flämische Tageszeitung De Standaard zeigt auf ihrer Titelseite die spektakuläre Entwicklung der Teilnehmerzahlen eindrucksvoll auf. Immer mehr Jugendliche fordern nachdrücklich eine entschlossenere Klimaschutzpolitik. Aber nicht nur die: Schon am Sonntag soll die nächste, diesmal "klassische" Großkundgebung zu diesem Thema in Brüssel stattfinden. Beim letzten Mal demonstrierten im Dezember rund 75.000 Menschen in den Straßen der Hauptstadt.
Die Proteste scheinen inzwischen Wirkung zu zeigen. Schon am Donnerstag hatte die föderale Energieministerin Marie-Christine Marghem eingeräumt, dass die Klimaschutzpolitik in Belgien durchaus entschlossener hätte sein können. Das liege aber unter anderem daran, dass Föderalstaat und Regionen es nicht schafften, sich auf eine Marschrichtung zu verständigen.
Jetzt reagiert auch die CD&V mit einem doch bemerkenswerten Vorstoß: Es gebe so viele Firmenwagen, auch, weil sie steuerlich begünstigt würden, sagte CD&V-Chef Wouter Beke in der VRT. Deswegen plädiere man für einen Übergang zu emissionsfreien Firmenwagen. Damit ist der Klimaschutz wohl auch endgültig zu einem Wahlkampfthema geworden.
Roger Pint