Erst ganz am Ende des Gesprächs mit der VRT lancierte Paul Magnette noch das, worauf viele lange gewartet hatten: "Wir werden nach dem Wahlkampf für die Wahlen im Mai die Kampagnen innerhalb der Partei beginnen. Und dann werde ich mich als Kandidat präsentieren. Also im September 2019. Danke."
Diese quasi nur nebenbei fallengelassene Bemerkung bringt nach außen etwas mehr Klarheit in die Strategie, die die PS personell plant.
Für den Föderalwahlkampf wird noch der 67-jährige Elio Di Rupo als Parteipräsident und Spitzenkandidat den Kopf hinhalten. Um im Herbst den Präsidentschaftsposten wahrscheinlich für Magnette zu räumen.
Als neuer PS-Präsident könnte Magnette die Partei im Herbst mit mehr Klarheit übernehmen. Dann wird man wissen, wo die Partei steht. Wenn die Wahlen im Mai erfolgreich laufen, umso besser. Wenn sie schlecht laufen, kann Magnette, der zurzeit als populärster Politiker in der Wallonie gilt, den möglicherweise nötigen Neuanfang der Partei gleichsam perfekt verkörpern.
Der 47-jährige Magnette gilt seit geraumer Zeit als Hoffnungsträger der PS. Mit seiner Kandidatur für den Präsidentschaftsposten könnte dann der Generationenumbruch an der Spitze der PS tatsächlich stattfinden.
Kay Wagner