Alkohol ist eine der häufigsten Todesursachen auf der Straße. Deshalb möchte die Wallonische Region ganz einfach, dass in den Autobahnrestaurants und den Tankstellenshops kein Bier und Wein mehr verkauft wird.
Das Verbot wird nach und nach durchgesetzt.
Seit September 2017 bekommt man zum Beispiel im E411-Raststättenrestaurant "aire de Bierges" kein Alkohol mehr. Nur bringt das wenig, wenn man Wein und Bier an jeder anderen Autobahntankstelle bekommen kann. SOFICO, der Staatsbetrieb der die Konzessionen für die Autobahnparkplätze verwaltet, verbietet mit jeder neuen Konzession den Alkoholverkauf.
Ab Samstag gilt das zum Beispiel auch in der "aire de Waremme", aber es ist ein Prozess der sich noch über Jahre hinzieht.
In Flandern sind die politischen Verantwortungsträger von der Idee wohl nicht überzeugt. N-VA-Mobilitätsminister Ben Weyts sagte die Maßnahme gehe zu weit. Er spricht sich gegen ein Verbot aus.
Widerspruch gibt es aber von Tom Evenpoel vom Flämischen Expertisezentrum für Alkohol und andere Drogen. Für ihn gibt es viele Gründe für ein Verbot. Er erinnert vor allem daran, dass in Frankreich und den Niederlanden schon seit 2001 - also seit über 17 Jahren - ein Verkaufsverbot für Alkohol gilt. Er sehe aber auch ein, dass ein Fahrer, der unbedingt ein Bier möchte, das auch anderswo bekommt.
Aber Evenpoel findet, dass Alkohol zur Zeit noch viel zu feierlich oder eindringlich in den Autobahnshops angeboten wird.
mz/brf/rasch/dm/hln
Mal abgesehen davon, dass manche alkoholabhängige Brummifahrer aus Osteuropa sich zu Hause oder in Deutschland eingedeckt haben dürften, um den Freudenhauspreisen an den belgischen Tankstellen zu entgehen, ist die vorgesehene Maßnahme ein typischer Schildbürgerstreich, bei dem sich die luxemburgischen Raststättenbetreiber sich ins Fäustchen lachen werden.