Der höchste Preis, den Tankstellen in Belgien erheben dürfen, ergibt sich aus dem Rohölpreis. Und der hat seinen Höhepunkt hinter sich gelassen. Der Preis für ein Fass Rohöl lag diese Woche unter 60 US-Dollar. Anfang Oktober wurden noch mehr als 86 Dollar bezahlt. In kurzer Zeit ging der Preis also um 30 Prozent zurück.
Ein wichtiger Faktor für die Trendwende war die Entscheidung der Vereinigten Staaten, die Sanktionen gegen den Iran zu lockern. Anfangs schienen die Amerikaner zu versuchen, die Öleinnahmen des Iran auf null zu reduzieren.
Aber unerwartet erlaubten die USA acht Ländern, darunter China, Italien und Japan, als Übergangsmaßnahme für weitere sechs Monate begrenzte Mengen iranisches Öl zu importieren. Der Markt hatte sich da aber bereits auf das vollständige Verschwinden des iranischen Öls auf dem Weltmarkt und den damit verbundenen Preisanstieg vorbereitet.
Spielen auch noch andere Dinge eine Rolle?
Der sinkende Ölpreis spiegelt im Wesentlichen die sich verschlechternde wirtschaftliche Situation wider. Internationale Institutionen gehen davon aus, dass durch das langsamere Wirtschaftswachstum weniger Öl genutzt wird, als zunächst angenommen wurde. Das Angebot droht die Nachfrage also zu übertreffen. Das ist sichtbar, weil die Vorräte anschwellen. Darüber hinaus pumpen die Vereinigten Staaten immer mehr Öl in den Markt. Das Land ist jetzt schon vor Saudi-Arabien der größte Ölproduzent der Welt.
Donald Trump betrachtet den fallenden Ölpreis als eine Leistung, für die er selbst verantwortlich ist. Letzte Woche twitterte er im ironischen Ton: "Weil ich die Spritpreise gesenkt habe, fahren jetzt mehr Menschen mit dem Auto und deshalb gibt es Staus überall in unserem Land. Sorry an alle." Trump äußerte zudem auch die Hoffnung, dass Saudi-Arabien und das Opec-Ölkartell die Produktion nicht einschränken werden.
Entscheidung der Opec-Länder
Traditionell versucht die Opec, den Preis durch Öffnen oder Schließen des Ölhahns zu beeinflussen. Bei geringerer Nachfrage sollte der Hahn normalerweise zugedreht werden, um den Preis mindestens stabil zu halten. Die Opec-Länder treffen sich am kommenden Donnerstag in Wien. Der saudische Ölminister Khalid al-Falih sagte jedoch am Mittwoch, dass er nicht alleine entscheiden werde. Er möchte, dass eine mögliche Produktionseinschränkung gemeinsam vorgenommen wird.
Saudi-Arabien befindet sich aber in einer schwierigen Position, weil Trump gegen eine Produktionsbeschränkung argumentiert. Und in der Affäre um den ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi hatte Trump den Druck für die Saudis entschärft. Hinzu kommt: Je weniger Saudi-Arabien Öl fördert, desto mehr können die USA ihre neu erworbene Position als größter Ölproduzent ausbauen. Das sieht die Opec nicht so gerne.
Konsequenzen an der Tankstelle
Die Treibstoffpreise werden in den kommenden Wochen und Monaten wahrscheinlich weiter fallen. Der Ölpreis betrifft aber weniger als 30 Prozent des Dieselpreises. Deshalb wird die Wirkung nicht so groß sein. Man rechnet aber damit, dass der Dieselpreis noch um knapp neun Prozent fallen wird.
In den ersten neun Monaten dieses Jahres ist der Preis jedoch stark gestiegen. Diesel kostet nach dem Rückgang in den letzten Wochen immer noch etwa elf Prozent mehr als im Januar.
standaard/mz
Naja dann warten wir mal auf den Start der Weihnachts- / Winterferien, meistens steigen zu Ferienbeginn die Spritpreise aber massiv, wäre ja dieses Jahr dann verwunderlich wenn es mal nicht an dem wäre oder möchte man die "Gillet jaune" nur beruhigen und beschwichtigen ? Papa Staat verzichtet ungern auf Steuereinnahmen vom Sprit und Heizöl- man darf wirklich gespannt sein was als nächstes folgt, aktuell freuen sich jedenfalls die Endverbraucher
Bei einem Dieselpreis von 1,548 freuen sich die Endverbraucher?