In Namur haben am Mittwochvormittag rund 150 Landwirte und Umweltschützer gemeinsam demonstriert. Sie hatten sich vor dem Kabinett des wallonischen Landwirtschaftsministers René Collin versammelt. Gemeinsam forderten sie effektive Maßnahmen zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest und eine drastische Reduzierung der Zahl der Wildschweine.
Sowohl für Landwirte als auch für Umweltschützer ist die große Zahl der Wildschweine ein Problem. Die Landwirte klagen über verwüstete Weiden und Felder. Die Umweltschützer sehen die Biodiversität durch zu viele Wildschweine gefährdet.
Die Landwirte rechnen vor, dass es heute viermal so viele Wildschweine wie noch vor 20 Jahren gibt. Die Landwirte machen vor allem die Jäger dafür verantwortlich. Sie hätten nicht frühzeitig dafür gesorgt, dass sich die Wildschweine in so drastischer Zahl vermehren würden.
Landwirtschaftsminister Collin will den Jägern in seinem Maßnahmenpaket unter anderem erlauben, künftig Wildschweine auch in der Nacht auf offener Fläche zu schießen. Für das Gebiet im Süden der Provinz Luxemburg, in der aktuell die Afrikanische Schweinepest wütet, soll die Abschussquote deutlich erhöht werden. Das soll zum einen die Zahl der Wildschweine verkleinern, zum anderen die Ausbreitung der Pest verhindern.
In den kommenden zwei Jahren will der Minister die Zahl der Wildschweine um die Hälfte verringern. Im August will Collin eine erste Zwischenbilanz der aktuell angedachten Maßnahmen ziehen.
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