Die Reform der Nationalbank soll gründlich sein. Hintergrund ist der aktuelle Rummel um die Ernennung von Steven Vanackere (CD&V) zum Direktor der Nationalbank. Die wurde auch deswegen kritisiert, weil nun keine einzige Frau mehr im siebenköpfigen Direktorium sitzt. In Zukunft soll ein Drittel der Führungsposten von einer Frau besetzt werden, so wie in anderen börsennotierten Unternehmen.
Im Zuge der Diskussion entstand auch Kritik an der Zahl der Direktoriumsmitglieder und ihrer hohen Vergütungen. Die Direktoriumsmitglieder verdienen nämlich mehr als der belgische Premierminister. Der belgische Nationalbankdirektor ist sogar der bestbezahlte Zentralbankchef Europas.
Finanzminister Van Overtveldts Plan sieht deshalb vor, alle Gehälter zu durchleuchten. Der Regentenrat soll von zehn auf acht Mitglieder verkleinert, die Zahl der bislang 26 Unterdirektoren reduziert und das zehnköpfige Zensorenkollegium ganz abgeschafft werden.
Die Gewerkschaften bekommen in Zukunft nur noch einen statt zwei Vertreter, die Arbeitgeber nur noch einen statt bisher drei.
2023 soll die Reform in Kraft treten.
vkr/jp