Seit rund 20 Jahren nutzen die Polizei- und Rettungsdienste das Astrid-Kommunikationsnetz. Das war damals fast schon revolutionär, weil es ein digitales, abgeschirmtes Netz war. So konnten Unbefugte nicht mehr so einfach mithören.
"Astrid" war aber an seine Grenzen gestoßen. Das hatte sich schon bei den Anschlägen vom 22. März 2016 gezeigt. In der Folge war das Netz vollkommen überlastet und mussten die Rettungsdienste zum Teil über die gewöhnlichen Mobilfunknetze miteinander kommunizieren.
Durch die wachsende Digitalisierung und Vernetzung wären jetzt aber noch zusätzliche Investitionen nötig gewesen. Bald werden Bodycams und Drohnen zur Normalität gehören. Entsprechend würden die Datenmengen immer größer. Deswegen müsste Astrid eigentlich zu einem Breitbandnetz ausgebaut werden. Für die Regierung war das anscheinend keine Option.
Laut L'Echo und De Tijd hat man sich vielmehr entschlossen, an die privaten Telekomanbieter heranzutreten. Die sollen nun verpflichtet werden, in ihren Mobilfunknetzen einen Platz zu "reservieren" für die Kommunikation der Polizei- und Rettungsdienste.
Der Staat würde sich nur bedingt an den Kosten beteiligen, etwa dann, wenn das Errichten neuer Funkmasten nötig würde. Wie die Zeitungen weiter berichten, könnte die Übergangsphase bis zu zehn Jahre dauern. Und solange müsse das Astrid-Netz aufrechterhalten werden.
Roger Pint