Nächste Woche soll die Ernte beginnen, sagt Lorenzo Colle im flämischen Fernsehen. Sein Olivengarten ist der erste in ganz Belgien. 50 Fläschchen Olivenöl soll die erste Ernte einbringen.
Weil das Experiment jetzt gezeigt hat, dass es überhaupt möglich ist, in Flandern Oliven anzubauen, denkt der junge Unternehmer tatsächlich daran, seinen Hain zu erweitern. Bis 1.000 Bäume will er kurzfristig anbauen.
Der Olivenbaum bevorzugt ein mildes Klima und Sonne. Das ist im Sommer bei uns nicht unbedingt ein Problem - schon gar nicht in diesem Sommer. Im Winter müssen die Pflanzen gegen Frost und eisigen Wind abgedeckt werden.
Ansonsten ist der Olivenbaum ein ziemlich genügsamer Geselle. Er braucht keinen besonders guten Boden. Er ist viel weniger empfindlich als Obstbäume: Er kommt mit wenig Wasser (trotzdem hat Lorenzo Colle aus Aalter in diesem Sommer mit der Gießkanne nachhelfen müssen) und wenig Nährstoffen aus - und er verträgt große Hitze.
Lorenzo Colle ist davon überzeugt, dass es einen Absatzmarkt gibt. Große Restaurantchefs arbeiteten gerne mit exklusiven Produkten - und wenn die dann noch belgisch seien, umso besser. Der Unternehmer setzt auch darauf, dass der Trend zu regionalen Produkten anhält und er eine Alternative zum Mais beispielsweise bieten kann, der vielerorts angebaut wird.
Es ist vielleicht der Anfang eines neuen Landwirtschaftszweigs in Flandern ...
vrt/jp/km