Mit der Geländelimousine e-tron hat Audi den Startschuss für seine Elektro-Offensive gegeben. Alle traditionellen Autobauer schauen mit Sorge um die eigene Existenz auf den pfiffigen Konkurrenten Tesla, der eher dem Audi-Slogan "Vorsprung durch Technik" gerecht wird.
Bis 2025 will die deutsche Volkswagen-Tochter Audi jedenfalls zwölf elektrische Modelle in den wichtigsten Märkten der Welt anbieten. Audi erwartet, dass dann elektrifizierte Modelle etwa ein Drittel des Umsatzes ausmachen werden.
Der Audi e-tron wird im Brüsseler Werk in Forest gebaut und ist damit der Nachfolger des Kleinwagens Audi A1, von dem in Brüssel seit 2010 mehr als 909.000 Stück fertiggestellt wurden. Die zweite Generation des Audi A1 wird im Audi-Werk im spanischen Martorell gebaut.
Der elektrische Audi, der jetzt in Brüssel vom Band rollt, wird ab November in Belgien vermarktet und kostet in der Basisversion nach Angaben von Audi-Importeur D'Ieteren 82.400 Euro (inklusive Mehrwertsteuer). Ein Wagen fürs Volk ist das bei dieser Preiskategorie nicht unbedingt. Aber tausende Audi-Fans weltweit haben bereits einen Vorschuss von 2.000 Euro bezahlt.
Sollte sich die Marke Audi als Produzent von Autos mit Elektroantrieb behaupten, dann ist das sicherlich gut für den Standort Brüssel. In Forest wurde seit dem Sommer 2016 die Karosserie-, Lackier- und Montageabteilung im großen Stil umgebaut. Und zudem wurde eine eigene Batterieproduktion eingerichtet.
Audi investierte in den letzten Jahren 600 Millionen Euro in seine Brüsseler Fabrik. Laut eigenen Angaben bietet das für die 2.500 Mitarbeiter eine Jobsicherheit bis zum Jahr 2025.
Aber es gibt noch einiges zu tun. Als der e-tron angekündigt wurde, hatte Audi eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern per voller Batterieladung versprochen. In den jüngsten Presseberichten war aber dann von mehr als 400 Kilometern zu lesen. Da haben die Konkurrenten von Jaguar und Tesla mehr zu bieten.
Im Eigenheim verlangt der Audi e-tron standardmäßig nach elf Kilowatt Leistung und ist dann nach rund achteinhalb Stunden wieder aufgeladen. Man kann die Zeit auch halbieren, das kostet aber extra, und es muss eine spezielle Ladestation installiert werden. Ein Elektriker hat zudem zu prüfen, ob das Hausnetz sie auch verträgt.
hln/detijd/welt/mz/km