"Die Zeit ist noch nicht reif und die Garantien nicht gegeben", kommentierte Michel die Entscheidung. Diese habe er letztlich als "bon père de famille" getroffen, als verantwortungsvolles Oberhaupt der Familie.
Eigentlich war der Börsengang von Belfius für den Herbst angekündigt worden. Doch schon in den vergangenen Wochen wurde darüber spekuliert, ob er tatsächlich ausgeführt werde. Zu schlecht hatten sich die Werte für Banken an den Börsen in diesem Jahr entwickelt. Die Anteile belgischer Banken haben seit Jahresbeginn im Durchschnitt 15 Prozent verloren.
Der Staat würde also jetzt wahrscheinlich viel weniger Geld für Belfius bekommen, als noch am Jahresanfang. Um den Verlust zu vermeiden, wurden die Verkaufspläne jetzt geändert.
Verkauft werden sollen 30 Prozent der Dexia-Nachfolgerbank. Diese war im Zuge der Finanzkrise vor sieben Jahren vom belgischen Staat übernommen worden. Jetzt, wo es der Bank unter neuem Namen und nach einer Umstrukturierung wieder gut geht, will der Staat Anteile gewinnbringend verkaufen.
Kay Wagner