Schon im Juli war die Zahl der Asylanträge sprunghaft angestiegen - von 1.700 im Juni auf etwas mehr als 2.100. Noch ausgeprägter war die Entwicklung im August - in dem Monat gingen knapp 2.400 Gesuche ein, rund 600 mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die meisten der Asylbewerber kommen aus Syrien, dem Irak und Palästina. Vor allem die Zahl der Palästinenser steigt rapide an. Es stellen aber auch immer mehr Russen einen Asylantrag. Viele Gesuche kommen auch von Leuten aus Afghanistan, Guinea und der Türkei - hier blieben die Zahlen zwar hoch, aber stabil.
Warum deutlich mehr Menschen einen Antrag auf Bleiberecht stellen, ist indes unklar. Rund 200 Personen kamen im Rahmen eines Programms zur Umverteilung nach Belgien. Das erklärt aber nicht alles. Möglich sei, dass es neue Flüchtlingsrouten gebe, von denen man noch nichts wisse, berichtet Le Soir. Asylstaatssekretär Theo Francken beklagte in diesem Zusammenhang noch einmal den seiner Ansicht nach weiterhin mangelhaften Schutz der Außengrenzen.
Durch die steigende Zahl der Asylbewerber steige aber auch der Druck auf das Netzwerk der Auffangstrukturen. Aufnahmezentren, die schon im Begriff der Schließung waren, mussten kurzfristig wieder Plätze zur Verfügung stellen.
Roger Pint