Im Mittelpunkt der VRT-Reportage steht die Vereinigung "Schild en Vrienden", die sich selbst als "gemäßigt rechts" bezeichnet. In dem Film, der am Mittwochabend ausgestrahlt wurde, ist aber zu sehen, dass es sich in Wahrheit um eine ultrarechte, rassistische Jugendvereinigung handelt, die auch vor Gewalt nicht zurückschrecken würde. Mitglieder dieser Organisation versuchen offenbar, verschiedene Verwaltungsgremien zu infiltrieren.
Das VRT-Magazin Pano hat - mal wieder - eine denkwürdige Reportage vorgelegt. Diesmal wird die Organisation "Schild en Vrienden" regelrecht entlarvt.
"Schild en Vrienden", "Schild und Freunde",... nach außen hin war die Vereinigung bislang bemüht, salonfähig zu erscheinen. Pano hat aber einen Blick hinter die Kulissen werfen können.
Unter anderem hat sich das Magazin Zugang verschafft zu internen Chat-Gruppen. Und da geht es doch ziemlich braun zu. Zu sehen sind allerlei Nazi-Symbole: ein Führungsmitglied der Organisation posiert etwa vor dem Eiffelturm und vergleicht das Bild mit dem Foto, das Adolf Hitler an selber Stelle zeigt. Die Organisation ermuntert auch ihre Mitglieder, den Umgang mit Feuerwaffen zu trainieren, als Vorbereitung für den "anstehenden Bürgerkrieg".
Die Organisation versucht anscheinend auch, einige Gremien zu infiltrieren. Vier der acht Mitglieder des Flämischen Jugendrates sollen Verbindungen zu der Gruppe haben. Der Rat berät die flämische Regierung in Fragen der Jugendpolitik. Der Gründer der Organisation sitzt als Studentenvertreter im Verwaltungsrat der Uni Gent. Vertreter der zitierten Gremien reagierten geschockt und kündigten an, gegebenenfalls Konsequenzen zu ziehen, sollten sich Vorwürfe bewahrheiten.
Die Staatsanwaltschaft in Gent leitet nun Ermittlungen gegen die flämische Jugendvereinigung. Das hat Justizminister Koen Geens mitgeteilt.
Schild en Vrienden: Michel schockiert, Ausschlussverfahren an der Uni Gent
Roger Pint