"Das kann ja heiter werden", denken sich wohl viele Pendler. Straßenarbeiten auf der E40 sind ja schon quasi eine Staugarantie, geschweige denn am Autobahnkreuz Bertem. "Wir müssen dort leider die Fahrbahnen erneuern", sagte Anton De Coster vom flämischen Straßenbauamt in der VRT. Dabei gehe es sogar um das Fundament der Fahrbahn. Hier seien Schäden am Beton festgestellt worden. Und das müsse jetzt eben repariert werden.
Also schon aufwendigere Arbeiten. Und das ausgerechnet hier, am Autobahnkreuz Bertem. Der Name fällt schon in Normalzeiten quasi in jedem zweiten Verkehrslagebericht. Hier trifft die E40 von Lüttich kommend auf die E314 aus Limburg. Ein klassischer Stau-Hotspot.
"Ja, es ist zugegebenermaßen eine unglückliche Stelle", sagt auch Anton De Coster vom flämischen Straßenbauamt. In Fahrrichtung Lüttich-Brüssel sieht es so aus: Die E40 geht dort von drei auf zwei Spuren - also ohnehin schon eine Stauursache. Genau das gleiche gilt für die E314, die sich dort ebenfalls verengt. Und auf beiden Abschnitten wird jeweils aus zwei Spuren eine.
Zwei eigentlich dreispurige Autobahnen, also insgesamt sechs Fahrspuren, müssen an diesem Knotenpunkt jetzt auf zwei Spuren heruntergebrochen werden. Jetzt erst recht stehen die Zeichen da wohl auf Stau. "Und das mindestens bis zum Sonntag, 2. September", warnt der VRT-Verkehrsexperte Hajo Beeckman.
Aber das ist noch nicht alles: Obendrauf sind an diesem Wochenende auch Straßenarbeiten auf der Gegenspur geplant, also auf dem Abschnitt Brüssel-Löwen. Die sollen zwar am Montagmorgen abgeschlossen sein. Am Wochenende dürfte es deswegen also in beiden Richtungen erhebliche Verkehrsbehinderungen geben.
In Fahrtrichtung Brüssel dauern die Arbeiten also bis zum 2. September. Eine ganze Woche lang ist da wohl das Chaos vorprogrammiert. Denn, man merkt ja jetzt schon, dass der Verkehr so langsam aber sicher aus seinem Sommerschlaf erwacht. Der Punkt ist: Auf dem Weg nach Brüssel ist das Autobahnkreuz Bertem fast nicht zu vermeiden. Aus Lüttich kommend kann man es eigentlich fast nur umfahren, wenn man einen Schlenker über Namür in Kauf nimmt.
"Ein Grund mehr, den Zug in Betracht zu ziehen", sagt Hajo Beeckman. Für die Menschen aus dem Raum Löwen gäbe es noch eine andere Möglichkeit: Es gibt dort inzwischen gut ausgebaute Radwege, die durchaus auch eine Alternative sein können.
Und wenn's fürs Fahrrad zu weit ist, und wer auch nicht auf den Zug umsteigen will, der wird sich auf seiner Fahrt nach Brüssel ab Freitag jedenfalls in Geduld üben müssen. Insofern sind für Pendler eigentlich schon jetzt - rein verkehrstechnisch gesprochen - die Ferien wohl vorbei.
Roger Pint