Der Umsatz aus dem klassischen Briefverkehr ist bei Bpost im freien Fall. In den vergangenen vier Jahren sei der Umsatz aus dem Briefgeschäft um 266 Millionen Euro gefallen, sagt Chef Koen Van Gerven. Der Kurswert von Bpost hat sich in den vergangenen Monaten fast halbiert.
Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, will der Bpost-Chef das gesamte Geschäftsmodell überdenken. Die große Zeit der Briefe auf Papier sei vorbei. Die Zukunft gehöre dem Paket-Service und Logistik-Dienstleistungen vor allem für die Onlinehändler. Hier verzeichnet das Unternehmen schon jetzt Gewinne und hat durch strategische Übernahmen kleinerer Unternehmen erste Zeichen Richtung Zukunft gesetzt.
Die klassische Briefzustellung jeden Tag solle zwar nicht ganz verschwinden. Aber wer will, dass sein Brief schon am nächsten Tag mit Sicherheit beim Empfänger ankommt, muss künftig wahrscheinlich extra zahlen. Die Normalzustellung werde ansonsten zwei oder drei Tage dauern. Damit der Briefträger auch nur alle zwei oder drei Tage seine Runde machen muss. Das sei rentabler als heute, so Van Gerven.
Entschieden ist das alles aber noch nicht.
Kay Wagner