Weißer, oder zumindest hellgrauer Rauch über dem Lager von Brussels Airlines. Nach wochenlangen, zähen Verhandlungen haben sich Piloten und Unternehmensführung von Brussels Airlines am Donnerstag auf neue Regelungen der Arbeitsbedingungen einigen können. Kern des Streiks: Ein besserer Ausgleich zwischen Privat- und Berufsleben.
Die Forderungen der Piloten konnten weitgehend erfüllt werden. Die Ankündigung eines neuen Streiks bei Brussels Airlines wurde deshalb dann auch von den Gewerkschaften zurückgezogen.
Alle Forderungen der Piloten sind damit zwar noch nicht vom Tisch. Aber für die Suche nach Lösungen in der noch offenen Frage, nämlich dem Ausgleich zwischen der hohen Flugbelastung im Sommer im Gegensatz zu der unterdurchschnittlichen Belastung der Piloten im Winter, geben sich die Sozialpartner bis zum 30. November Zeit.
Im Mai hatten die Piloten von Brussels Airlines zwei Tage lang gestreikt. 557 Flüge fielen damals aus.
Sit-In am Flughafen Charleroi
Der Streik bei Ryanair hat mit den Streiks bei Brussels Airlines nichts zu tun. An den Flughäfen in Brüssel und Charleroi fallen am Freitag 108 Ryanair-Flüge aus. Allein am Regionalflughafen in Charleroi sind 82 Flugverbindungen betroffen.
Rund 30 Piloten sind am Morgen am Flughafen von Charleroi zu einem sogenannten "Sit-In" zusammengekommen. Damit wollen sie gegen die Direktion von Ryanair protestieren, die ihrer Meinung nach nicht zu einem echten Dialog mit dem Personal bereit ist. Die Gewerkschaften fordern, dass an den verschiedenen Ryanair-Standorten das jeweils nationale Arbeitsrecht gelten soll.
Neben Belgien wird auch in Deutschland, Irland und Schweden gestreikt. Der Streik ist der größte seit Bestehen von Ryanair. Rund 400 Flüge mussten gestrichen werden, 55.000 Passagiere sind betroffen.
belga/kwa/est