16 Kommentare

  1. Das Problem, warum aus der Historie ein Zusammenschluss mit Deutschland problematisch wäre leuchtet mir ja noch ein - warum das auch für die Wallonie gelten soll, da die die DG doch Teil der Wallonie ist, allerdingst nicht. Da dürften wohl wirtschaftliche Gründe eher eine Rolle spielen ;-).
    Den Norden der DG an Luxemburg anzuschließen halte ich geographisch doch für äußerst problematisch ohne der Wallonie die den Süden vom Norden trennende Zunge im Venn abzukaufen - Das Eupener Land als Luxemburgische Exklave innerhalb von Wallonien ist wohl völlig abwegig.
    Das KHL nicht einfach die Klappe hält und sich als Vollblutbelgier zeigt und einzig für einen Bestand des gesamten Landes und vernünftige Staatsreformen eintritt ist ja wohl echt unglaublich! Kann doch nicht sein, das ich mich mit noch deutschem Pass mehr als Gesamtbelgier fühle wie KHL *MitDemKopfSchüttelBisDerNackenBricht*

    Pit

  2. Naja Pit. Fragen Sie doch mal die ältere Generation, wie sie nach dem Krieg in der Wallonie behandelt worden ist. Selbst heute ist es keine Seltenheit, wenn Deutschsprachige z.B. beim Fussball als "sales boches" bezeichnet werden. Also auch hier ist das Verhältnis aufgrund der Geschichte belastet, auch wenn es der jüngeren Generation vielleicht nicht immer geläufig ist. Ob dies noch immer zeitgemäss ist und man nicht endlich einen Schlussstrich ziehen sollte, steht auf einem anderen Blatt. Allerdings sollte man dann auch endlich diese alten Vorurteile gegenüber den Deutschen in die Klamottenkiste packen.
    Und was das Eintreten für den Bestand des Landes betrifft: Wie aus dem Beitrag hervorgeht, äussert Lambertz sich dahingehend, dass er auf ein positives Ende der Regierungsbildungsarbeit hofft. Die Frage nach der Zukunft der DG stellt er nur, IM FALLE DES AUSEINADERBRECHENS DES BELGISCHEN STAATES. Dies ist nun einmal im Bereich des Möglichen. Doch einige tun so, als fordere Lambertz das Ende Belgiens und es ist diese Verdrehung der Tatsachen, die zum *MitDemKopfSchüttelBisDerNackenBricht* ist. Ob die Äusserungen jetzt fallen mussten, ist eine andere Frage.

  3. OK; stimmt zu 100%... ich erlebe es an der Seite meiner Frau ja selbst... Ist einfach traurig, das die Belgier egal ab DGler, Wallone oder Flame teils immer noch so Probleme haben sich als EINS zu fühlen...

    Pit

  4. @Histor
    "Ob die Äusserungen jetzt fallen mussten, ist eine andere Frage."

    Wovon das Herz voll ist, davon geht der Mund über!

  5. Also seien wir doch mal ehrlich. Von all diesen Optionen entspricht trotz zahlreicher Kritik Deutschland am besten unserer Kultur.
    Ich kann sehr gut verstehen, daß sich die ältere Generation damit schwer tut. Aber irgendwann muß man eben akzeptieren, daß die damaligen Entscheidungsträger fast alle nicht mehr leben und auch in Deutschland geächtet werden.

    Trotz der Jahrzente als Teil der Wallonie haben wir doch nie die Kultur der Wallonie übernehmen können. Und der Norden der DG hat (außer tanken 🙂 vllt.) überhaupt keinen Bezug zu Luxemburg. Dann kann man auch eine Fusion mit Monaco anstreben.

    Leider leben auch nicht 50% Millionäre unter uns, wodurch ein Vergleich mit Kleinstaaten wie Lichtenstein und Monaco wohl auch etwas abwegig erscheint.
    Wir hoffen alle, daß Belgien nie zebricht, aber wenn, dann sollte man nach logischen Gesichtspunkten entscheiden und nicht emotional aufgrund von Ereignissen aus dem früheren Jahrtausend.

  6. @Peter: Ich glaube nicht einmal, dass es die ältere Generation ist, die die grössten Probleme mit Deutschland hat, sondern die der 40-60jährigen. Im Falle einer "Fusion" mit Luxemburg ist es in meinen Augen tatsächlich, dass der Norden und der Süden der DG getrennte Wege gehen, wovon bisher seltsamerweise selten die Rede ist. Es stimmt: es gibt zahlreiche Mentalitätsunterschiede zwischen Eupen und Luxemburg. Aber die Gemeinde Reuland z.B. ist kulturell gesehen sehr viel näher dran an Luxemburg als an Eupen oder gar an Kelmis. Ausserdem ist die Geschichte des Nordens der DG und des Südens erst seit 1919 eine gemeinsame.

  7. @Histor
    Das stimmt so ja nun auch nicht. Von 1815 - 1920 war die Geschichte des Nordens und Südens mehr eine gemeinsame wie jetzt. Sogar Malmedy gehörte, trotz vorwiegender Französischsprachigkeit, wie Eupen und St.Vith zu Preußen. Und auch die "wallonische Zunge" im Venn die den Norden vom Süden geographisch trennt war Preußisch.

    Pit

  8. Natürlich gehörten beide Gebiete zu Preussen, nur MITEINANDER verband die beiden Gebiete nur wenig. Vor der Franzosenzeit gehörten beide Gebiete verschiedenen Territorien an: der Norden gehörte zum Herzogtum Limburg, der Süden (mit Abstrichen) zum Herzogtum Luxemburg. Beide Gebiete kamen 1815 zu Preussen, aber dies traf auch für das Rheinland zu. Also verband den Norden der DG nicht mehr mit dem Süden als z.B. mit dem Kreis Monschau und dem Kreis Schleiden. Dies änderte sich 1919, als nur die Kreise Eupen und Malmedy zu Belgien kamen (mit Neutral-Moresnet)

  9. Peter sagt:

    " Von all diesen Optionen entspricht trotz zahlreicher Kritik Deutschland am besten unserer Kultur."

    Das ist zwar korrekt - die deutsche Kultur. Doch das politische System der BRD und deren gebeugter Gang in der Öffentlichkeit mit Dauerschuldkomplexen widerspricht grundsätzlich unserem Empfinden nach einer freiheitlichen Volksdemokratie ohne Großbank-Lobbyisten und Anarchisten und (Anti-)Fa. Die reichesten 5 % der BRD-Bevölkerung besitzen 95 % des gesamten Volkseinkommens.

    Der letzte kapitalistische Un-Staat in Europa und unsere Kultur - das kann keinen geben.

  10. Och Jannik...

    ALLE Länder in denen angeblich der Grund und Boden und die Produktionsmittel Volkseigentum waren sind doch so was von gescheitert wie es schlimmer nicht geht - selbst da gehörte effektiv den Machthabern alles und dem Volk nichts.
    U.a. den Ostdeutschen ist es als einem der ganz wenigen Länder gelungen sich unblutig aus einem solchen System zu befreien und Westdeutschland buttert jetzt noch ohne Ende Kohle in den Osten um ein Gleichgewicht herszustellen. Dagegen ist die Förderung der Wallonie durch Flandern Peanuts (auch pro Kopf betrachtet)
    Wenn die Eigentumsverhältnisse in D 95%/5% sind und in Belgien 94%/6% dann macht das den Braten nicht fett. Nenne mir ein demokratisches oder auch totalitäres Land mit 50%/50% oder nahe dran! Gibts nicht.
    Eine Belgische Firma ist es, die den Amerikanern quasi freien Zugriff auf die Kontodaten aller Europäer gewährt. Deutschland ist es die der google-Datensammlung im Umkreis von 1000km um Belgien herum am massivsten entgegentritt. Nationalistische Parteien haben in D deutlich weniger Rückhalt in der Bevölkerung wie in allen Anreinerstaaten.
    Deutschland ist nicht Schlaraffenland welches man als Vorbild für Staatskonstrukte heranziehen sollte - Belgien aber genau so wenig. Belgien hat aber durch notwendige und in Arbeit befindliche Staatsreformen Chancen es besser zu machen - was draus wird bleibt abzuwarten.
    Dein Blick auf die Hölle Deutschland ist und bleibt absolut undifferenziert... das bringt uns kein Stück weiter!

    Pit

  11. Wenn Belgien auseinanderbricht, können die Nostalgiker ja immerhin noch die belgische Nationalhymne dudeln. Doch auf die kann eigentlich genauso gut verzichtet werden wie Belgien selbst, ob es nun politisch, wirtschaftlich oder kulturell ist. Da ist man in den Nachbarregionen doch besser bedient (terre d´accueil meine ich nicht, die haben wir ja schon zur Genüge erfahren...). Wenn Belgien auseinanderbricht, dann fände ich es gut, wenn die Wallonie ihren Weg zum Kongo zurückfindet und den alten Beziehungen wieder zu neuem Leben verhilft. Das Zusammenhalten von Belgien ist ja auch nur reine Zeitverschwendung. Wünschen wir den Leuten der N-VA also viel Erfolg und lassen wir sie ihre Arbeit erledigen. Dank u wel!

  12. Zu den Aussagen von Lambertz könnte man auch sagen: Wie das Fähnlein im Wind.

    Zuerst spricht er von einer Rückkehr und plötzlich geht das angeblich aus historischen Gründen nicht mehr? Hat der Mann vergessen, dass seine Eltern und Großeltern auch mal Deutsche waren?

    Und so einen Politiker soll man ernst nehmen?

    Was spricht gegen eine Rückkehr nach Deutschland? Kulturell und sprachlich würde es mehr als passen.

    Was hab ich kulturell mit der Wallonie zu tun? Absolut nix. Die haben uns jahrzehntelang als die bösen boches betitelt. Mit sowas will ich nicht unter einem Dach leben. Selbst in der DG haben die es nicht nötig, Deutsch zu sprechen, siehe Lontzen, Kelmis und Herbesthal. Da kann man sich so schön verstecken und unter sich bleiben.

    Und Luxemburg? Ist klar, bei 15% Mehrwertsteuer kann man schon mal schwach werden.
    Kann ja sein, dass Reuland dann lieber zu Luxemburg will.
    Ich glaube eher, dass die DG sich spalten wird, die eine Hälfte verbleibt bei Lux, die andere Hälfte geht zu D. Würden Malmedy und Weismes noch zur DG gehören, dann sähe das wieder anders aus. Aber die sind lieber Wallonen.

  13. Ich weiss sogar von Leuten aus der Malmedyer Wallonie, die es vorziehen würden, nicht zur Wallonie zu gehören.

  14. @ Histor : solche Leute gibt es auch in der restlichen Wallonie. Es gibt sehr wahrscheinlich auch Leute in der DG die es vorziehen würden wenn es diese nicht gäbe.

  15. Laßt uns alle Nationen "zerschlagen"... nur noch Regionalverwaltungen mit einer ganz starken EU als Zentrale.
    Zentrale Amtssprache Englisch - Regional das was da nun mal gerade gesprochen wird und fertig ist die Kiste.
    Kein Deutschland mehr, kein Belgien, erst Recht keine Grande Nation und auch kein Great Britain... usw.
    Mindestgröße für eine Region 100.000 Einwohner - wer kleiner ist soll um Leute werben oder sich der nächstgelegenen Region anschließen - FERTIG!
    Ob ich das wirklich will und gut fände weis ich nicht - muss ich noch drüber nachdenken... aber prinzipiel ist Regionalstolz viel begründeter wie Nationalstolz.
    Die Eupener und Eifler werden sich schon nicht einig, die Wallonen dazwischen auch nicht. Ein Ostfriese und Niederbayer haben so viel gemeinsam wie Feuer und Wasser...
    ALLES Murks und einfach nur peinlich, das sich nicht alle gegenseitig respektieren und an einem Strang, für die Zukunft unserer Welt und damit für unsere Kinder, ziehen.

    Pit