Laut Philippe Dulieu, Prokurator des Königs von Lüttich, begann alles um 10:30 Uhr. Ein Mann, der mit einem Cutter bewaffnet ist, beginnt zwei Polizistinnen zu verfolgen. Er geht dann mit dem Messer auf die beiden Beamtinnen los und fügt ihnen dabei mehrere Stichwunden zu. Im Anschluss nimmt er die Dienstwaffen der verletzten Polizistinnen und zielt auf die beiden Frauen. Beide werden dabei getötet. Die Tat ereignete sich auf dem Boulevard D'Avroy auf Höhe des "Café des Augustins".
Dann läuft er zu Fuß weiter. Er kommt an einem Auto vorbei. Auf dem Beifahrersitz ist ein 22-jähriger Mann. Der Täter eröffnet das Feuer und tötet auch ihn.
Danach dringt der Täter in die nahegelegene Schule, das Athenée Léonie de Waha, ein und nimmt dort eine Reinigungskraft als Geisel. Diese Geiselnahme wird von einem Sondereinsatzkommando der Lütticher Polizei beendet. Der Täter ist dabei offensichtlich auf die Beamten losgegangen, die daraufhin das Feuer eröffnen. Dabei wird der Täter getötet, vier Polizisten werden verletzt. Die Frau blieb nach bisherigen Informationen unversehrt, ebenso die Schüler des Athenäums.
Der Vorfall werde als mutmaßlicher Terroranschlag eingestuft, sagt Prokurator Philippe Dulieu. Entsprechend habe die Föderale Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen.
Bei dem Täter soll es sich um den 36-jährigen Benjamin Herman aus Rochefort handeln. Er war wegen diverser Diebstahldelikte in Haft und war für ein paar Stunden auf Freigang.
König Philippe, Premier Charles Michel, Innenminister Jan Jambon und Justizminister Koen Geens haben sich Dienstagmittag in Lüttich ein Bild der Lage gemacht.
Die Terrorwarnstufe wird nicht angehoben und bleibt auf Niveau zwei. Das hat der Anti-Terror-Stab Ocam beschlossen.
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