Die SNCB kündigt an, nicht in WiFi-Hotspots in Züge investieren zu wollen. Das sei schlicht zu teuer. 300.000 Euro müsse man im Schnitt pro Zug ausgeben. Zu viel, sagen die Bahnverantwortlichen. Daran ändern auch nichts die guten Erfahrungen, die die SNCB seit einigen Monaten in Testzügen gemacht hat. In der Verbindung Eupen-Ostende können Reisende oftmals ein Gratis-WLan nutzen. Die Technik aber auf allen Strecken anzubieten, das kostet zu viel. Die SNCB will lieber in den eigentlichen Zugverkehr investieren und nicht ins Kunden-WiFi.
In anderen Ländern sind die Bahngesellschaften in dem Punkt weiter. In den Niederlanden oder auch in Großbritannien ist WLan im Zug viel stärker verbreitet. In Frankreich will die SNCF das WLan in Zügen, insbesondere dem TGV, ausbauen.
Die belgischen Bahnkunden müssen hoffen, dass das Netz fürs mobile Internet weiter ausgebaut wird, also das 4G-Netz und später das 5G-Netz. Im Tunnel wird’s dann aber schwierig mit dem Empfang. Und für den Mobilfunkausbau ist dann nicht die Bahn zuständig, sondern die Telekommunikationsanbieter.
Die Interessensvertreter der Bahnreisenden fordern die Bahn trotzdem dazu auf, dann wenigstens den Empfang des 4G-Netzes rund um die Bahnstrecken und Bahnhöfe zu verbessern. Denn gerade in Bahnhöfen mit wenig Personal hätten die Bahnreisenden oft nur das Internet, um sich über Fahrpläne und Änderungen zu informieren.