Sie sind teuer, sie glitzern, veredeln jedes Schmuckstück und sind daher auch die besten Freunde eines Mädchens – Diamanten. Selbst wenn der Mann, der sie geschenkt hat schon längst wieder Vergangenheit ist – die Edelsteine bleiben, heißt es in dem Lied "Diamonds are a girl's best friend" von 1949.
In sechs Räumen auf zwei Etagen kann man seit diesem Wochenende im Museum "Diva" in die Welt der Diamanten und der Gold- und Silberschmiedekunst eintauchen. Pressesprecherin Suzanne de Lange erklärt, wie es zu dem neuen Museum kam: "Diva ist eine Zusammensetzung des Diamantenmuseums und des Silbermuseums. Das Diamantenmuseum wurde 2012 geschlossen, das Silbermuseum 2014. Wir waren jetzt vier Jahre damit beschäftigt, die ganzen Exponate zusammenzutragen. Zwei Jahre haben wir hier das Gebäude renoviert. Also eine recht kurze Zeit, in der wir das Museum fertig gemacht haben für die Eröffnung."
"A Brilliant Story" heißt die sehr modern gestaltete Dauerausstellung. Als erstes taucht man in die Wunderkammer ein – ein dunkler Raum, an den Wänden zahlreiche Regale. Die aber nicht mit Kunstwerken überfüllt sind, im Gegenteil. Ausführliche Beschreibungen zu den Exponaten sucht man leider vergebens.
Audioguides stehen zur Verfügung, allerdings noch nicht auf Deutsch. Wem sehr ausführliche Geschichten, zum Teil sechs Minuten lang, gefallen, der wird den Audioguide lieben – alle anderen würden sich wünschen, mehr praktische Informationen zu bekommen.
Die Wunderkammer wurde von Geert Voorjans designt. Hier werden verschieden Epochen, Farben und Atmosphären gemixt.
Anschließend geht es in das Atelier. Hier wird zum Beispiel erklärt, wie ein Diamantring entsteht. Von der Arbeit des Goldschmiedes, bis hin zum Schleifen des Diamanten – jeder Schritt kann hier verfolgt werden.
Das Highlight des dritten Raumes ist eine riesige Weltkugel. Sie symbolisiert den Diamantenhandel. Auch hier sind die Informationen an den Wänden zu ausgestellten Objekten eher dürftig.
Eindrucksvoll mit hohen Decken und riesigen Kronleuchtern ist der nächste Raum. "Im Esszimmer sieht man jegliches Silberbesteck und Schalen. Man kann dort Hörspiele anhören, die einen dann wirklich in das 16. oder 17. Jahrhundert versetzten", erklärt Suzanne de Lange.
Der fünfte und vorletzte Raum ähnelt einem großen Tresor, in dem die teuren Schmuckstücke verstaut werden.
Der letzte Raum macht dem Namen des Museums alle Ehre. Im Boudoir, dem Ankleidezimmer einer Diva, kann man selber testen, welche Art von Diva man ist und gleichzeitig die kleinen, zarten, mit Diamanten versetzten Broschen, Haarspangen und Ketten bestaunen.
Zur Eröffnung wurde neben der Dauerausstellung ein breites Programm angeboten. In einem Atelier konnte man Goldschmieden über die Schulter schauen. Oder Diamantschleifer bei der Arbeit beobachten. 57 Stunden, so lange hatte das Museum geöffnet, denn so viele Facetten hat ein funkelnder Diamant.
Lena Orban