Die Sitzung in der Kammerkommission war nicht gerade arm an Überraschungen. Erst hatte Colonel Rudi Decrop, alias Colonel X, sich zum ersten Mal öffentlich in der F-16-Affäre geäußert. Er erklärte, wie er die Studie über eine mögliche Laufzeitverlängerung der F-16 erhalten hatte. Diese habe er weitergeleitet, doch dann sei sie anderswo in einer Schublade verschwunden.
Dem Ganzen widersprach sein Kollege Colonel Harold Van Pee. Der sagte, Decrop habe sich wohl verrechnet. Die Kosten seien viel höher als Decrop behaupte.
Dann ließen die Amerikaner die Katze aus dem Sack: "Vergesst es", so die Botschaft von Colonel Jeff Gates, F-16-Experte bei der Air Force. Nirgendwo in der Welt würde an einer Laufzeitverlängerung gearbeitet, so Gates.
Die belgischen F-16-Modelle seien in den USA schon längst stillgelegt. Die Air Force habe zwar die Laufzeit verlängert, das seien aber neuere F-16-Modelle.
Die Studie von Lockheed Martin sei nur ein Teil der Wahrheit, so der US-Colonel. Eine Laufzeitverlängerung der belgischen F-16 sei möglich, aber langwierig. Und es sei zweifelhaft, ob man dabei noch viele Flugstunden gewinnen würde.
Volker Krings
Da hat man sich ja mal die richtigen ‘Spezialisten’ gesucht. Amerikaner und die Hersteller selbst, bessere Kriegstreiber gibt es wohl nicht.