Die Expo 58 - Manchmal kann man den Eindruck haben, dass Belgien immer noch mächtig stolz ist auf das Ereignis. Geschweige denn damals, am 17. April 1958, als die Expo von König Baudouin feierlich eröffnet wurde.
Auf dem Brüsseler Heysel-Gelände war fast eine kleine Stadt entstanden: 51 Staaten waren mit einem eigenen Pavillon vertreten, die beeindruckendsten waren die der USA und der damaligen UdSSR. Daneben waren Länder wie Marokko, Brasilien, Thailand, Japan und sogar der Vatikan vertreten. Dem Kongo, der damaligen belgischen Kolonie, waren ganze neun Pavillons gewidmet, zwei Jahre später wurde der Kongo unabhängig.
Belgien nahm als Gastland quasi die Hälfte des Geländes ein und präsentierte sich mit 80 Pavillons. Glanz- und Herzstück der Expo war aber das Atomium, das eine 165-milliardenfache Vergrößerung des Eisenatoms darstellt. Symbolisieren soll es auch das Atomzeitalter. Ein Highlight war aber auch eine Nachbildung des Satelliten Sputnik, den die Sowjets kurz zuvor in die Erdumlaufbahn geschossen hatten - der Beginn der Raumfahrt.
Die Expo zog in sechs Monaten 42 Millionen Besucher an, 1,7 Millionen Autos standen auf den Parkplätzen. Und apropos Auto: Für die Weltausstellung wurde die "petite ceinture" angelegt, der Straßenring um das historische Stadtzentrum Brüssels, zahlreiche historische Gebäude mussten dafür abgerissen werden. Das hat sogar einen Namen: "Brüsselisierung".
Die Weltausstellung 1958 war die erste ihrer Art nach dem Zweiten Weltkrieg und war ein Ereignis von weltweiter Strahlkraft. Unter anderem erinnern drei Ausstellungen an das Ereignis.
Roger Pint