Die belgischen Hummeln werden in die verschiedensten Ländern geschickt, auch nach Chile und Argentinien. Auf den Feldern der Bauern sollen sie die Pflanzen bestäuben. Nur leider bleibt so ein Schwarm nicht unbedingt da, wo man ihn ausgesetzt hat. Die Tiere können ja schließlich nicht eingezäunt oder festgehalten werden.
In Südamerika hat man deshalb jetzt ein Problem: Die belgische Hummel verdrängt die einheimische und bringt damit das Ökosystem ins Ungleichgewicht. Deshalb läuten südamerikanische Biologen jetzt auch die Alarmglocken. Eine Hummelart droht sogar komplett auszusterben. Und das hätte nicht zuletzt auch Folgen für einige einheimische Pflanzen.
Die Biologen drohen jetzt sogar damit, gegen den chilenischen Staat vor Gericht zu ziehen. Die europäischen Hummeln verdrängen die einheimischen nämlich nicht nur, sondern sähen auch europäische Pflanzen auf südamerikanischem Boden aus.
Die Hummeln werden nicht erst seit gestern nach Chile gebracht, sondern schon seit 1997. Ein Hummelexperte von der Universität in Sussex sagt, dass man auch eigentlich hätte wissen müssen, welchen Schaden die Hummeln anrichten. Im Moment geht die Einfuhr von Hummeln nach Chile jedenfalls erstmal weiter - ganz zum Leid der Argentiner.
vrt/demorgen/lo/mg