Das Plenum der Kammer hat in der Nacht die Strafmaßnahme gegen Prinz Laurent definitiv verabschiedet. Demnach muss der Bruder des Königs für das laufende Jahr auf 15 Prozent seiner staatlichen Dotation verzichten, das entspricht rund 46.000 Euro.
Das Parlament folgt damit dem Votum des zuständigen Ausschusses, der in der vergangenen Woche bereits die Beschneidung der Zuwendungen empfohlen hatte. Prinz Laurent hatte sich am Donnerstag noch in einem emotionalen Brief an die Abgeordneten gewandt und versucht, die Maßnahme doch noch abzuwenden.
Es war ein "Notruf in letzter Sekunde", stellen einige Zeitungen fest, aber er kam vergebens. Prinz Laurent hatte sich quasi in letzter Sekunde noch einmal persönlich an die Abgeordneten gewandt. In einem emotionalen Brief versuchte er, die drohende Strafe doch noch abzuwenden.
Sein ganzes Leben sei von der Politik und durch seine Familie sabotiert worden, sagt Laurent in dem drei Seiten langen Schreiben. Er habe nichts selbst entscheiden dürfen, sich nicht entfalten können. Und entsprechend habe er auch nie einer normalen Arbeit nachgehen können. Und jetzt wolle man ihm auch noch die staatliche Dotation beschneiden. Er werde die Entscheidung in jedem Fall anfechten, kündigte der Prinz an.
Es half alles nichts. Zu vorgerückter Stunde verabschiedete die Kammer die von der Regierung vorgeschlagene Strafmaßnahme, mit 93 zu 23 Stimmen. Hintergrund ist die Teilnahme des Prinzen an einem Empfang in der chinesischen Botschaft in Brüssel Mitte vergangenen Jahres. Der Prinz war in Marineuniform erschienen. Der Auftritt war nicht mit der Regierung abgesprochen. Auch, weil das nicht das erste Mal war, hatte sich die Regierung entschlossen, die Strafmaßnahme zu verhängen.
Roger Pint