Zur Vorbereitung der Gefangenen auf ihre Haftentlassung und Rückkehr ins normale Leben, sollen jetzt in vier ausgewählten Gefängnissen in Flandern Quizspiele veranstaltet werden. Los geht es am 1. Mai, da startet die erste Ausgabe im Gefängnis von Wortel bei Antwerpen. Danach geht es zum fröhlichen Ratespiel dann noch reihum in die anderen drei Haftanstalten.
Jedes der vier Gefängnisse stellt ein Rateteam mit fünf Spielern zusammen, jeweils drei Mitglieder kommen von außerhalb und zwei sind Insassen. Es geht bei dem Quiz weniger um Wissen, sondern um Geselligkeit: Die Menschen sollen in Kontakt gebracht werden, miteinander reden, im besten Fall auch miteinander lachen. So soll eine Verbindung der Gefangenen zur Welt draußen geknüpft werden.
Das Meiste haben die Gefangenen in Eigenregie organisiert: von der Auswahl der Fragen über die Deko für den Saal, in dem das Quiz stattfinden soll, bis hin zu den Häppchen, die gereicht werden - alles stammt aus den Händen der Knackis. Und damit es ein gelungener Abend wird, ist auch Publikum zugelassen. Das muss allerdings vorher durch den Metalldetektor und auch Smartphones müssen draußen bleiben.
Auch einen Gewinn wird es geben, der einem guten Zweck zugute kommen soll. Schließlich wollen die Häftlinge ihren guten Willen demonstrieren und der Gesellschaft etwas zurückgeben. Das Quizteam, das gewonnen hat, darf aber selbst entscheiden, wo das Geld hingeht.
Weniger kreativ ist da die italienische Methode, um Strafgefangene wieder auf ein Leben draußen vorzubereiten - vor allem ist sie arbeitsintensiver und weniger spielerisch. In Rom machen Häftlinge nämlich neuerdings den Müll weg, also alles, was Besucher und Bürger der Stadt so auf den Straßen und in den Parks hinterlassen. Ein echtes Sisyphos-Projekt, denn die ewige Stadt erstickt förmlich im Müll und ist chronisch pleite.
Unter den Häftlingen sind keine Schwerkriminellen. Die Fluchtgefahr wird dementsprechend auch als sehr niedrig eingeschätzt. Und: Auf jeden Häftling kommt ein Polizist. Wenn das Pilotprojekt gut läuft, sollen die Häftlinge in Zukunft auch andere Arbeiten ausführen. Ganz oben auf der Liste: Die Schlaglöcher auf den römischen Straßen reparieren.
sh/mg