Die Sicherheits-Screenings sollen in diesem Jahr zwar nicht nochmal wiederholt werden, dafür sollen aber verstärkt Einlasskontrollen vor dem Betreten des Festivalgeländes gemacht werden. Nach einer Entscheidung von Innenminister Jan Jambon sollen die privaten Sicherheitsdienste mehr Befugnisse erhalten: Sie sollen die Festivalbesucher oberflächlich und deren Taschen und Rucksäcke sogar gründlich durchsuchen dürfen. Die Screenings durch die Polizei sind derweil immer noch bei Mitarbeitern und freiwilligen Helfern erlaubt - nur eben nicht mehr bei den Besuchern.
Hintergrund ist die Terrorwarnstufe. Die Bedrohungslage mit Blick auf einen Terroranschlag ist von 3 - also von der zweithöchsten Stufen - auf 2 abgesenkt worden, dadurch gelten bestimmte Sicherheitsvorschriften nicht mehr. Dazu zählen unter anderem das Verbot, große Taschen oder Rucksäcke zu Großveranstaltungen mitzunehmen, oder auch die verpflichtenden Durchsuchungen an den Eingängen.
Die Festivalveranstalter sind zufrieden, denn die hatten schon befürchtet, in Zukunft alle Aufgaben im Rahmen der Sicherheit an Profis vergeben zu müssen, und das wäre sicher zu teuer geworden. Die Festivals arbeiten fast ausschließlich mit freiwilligen Helfern zusammen: Tickets abreißen, Armbändchen verteilen, Parkplätze zuweisen - all das wird von Freiwilligen übernommen. Die alle durch Mitarbeiter von Sicherheitsfirmen ersetzen zu müssen, wäre sicher der Todesstoß für viele Festivals gewesen.
Aber das ist ja in der aktuellen Vorgehensweise nicht vorgesehen, lediglich die Kontrollen an den Eingängen sollen private Sicherheitsdienste durchführen. Allerdings können kleinere Veranstaltungen bei ihrer Kommune eine Ausnahme von dieser Regelung beantragen.
sh/mg