Über 25.000 Verkehrstote und 135.000 Schwerverletzte gab es 2016 in Europa. Fast die Hälfte davon: Autofahrer oder Insassen. Das eCall-Notrufsystem soll der EU helfen, ein Ziel zu erreichen: die Zahl der Verkehrstoten in den kommenden Jahren zu halbieren.
Benoît Godard, vom belgischen Verkehrssicherheitsinstitut Vias, erklärt, wie eCall funktioniert: "Stellen Sie sich vor, Sie haben einen schweren Autounfall, und niemand ist da. Vor allem nachts passiert das regelmäßig. Wird der Airbag durch einen Unfall ausgelöst, dann startet das Notrufsystem direkt und automatisch." eCall ruft dann die Notrufnummer 112 an, die dann den Rettungsdiensten einen Datensatz zur Verfügung stellt. Die wissen damit sofort: Wann und wo genau ist der Unfall passiert? Und besonders wichtig auf Autobahnen und Tunneln: in welcher Fahrtrichtung.
2.500 Leben retten
Ebenfalls können auch Daten zur Schwere des Unfalls mitgeteilt werden: beispielsweise, ob der Wagen sich überschlagen hat. Auch die Zahl der Passagiere und der angelegten Sicherheitsgurte können mit eCall erfasst werden. Gleichzeitig wird auch eine Sprachverbindung aufgebaut, falls einer der Insassen im Unfallauto noch sprechen kann. So können die Rettungsdienste ihren Einsatz schneller und besser planen. Die EU geht davon aus, damit 2.500 Leben retten zu können.
eCall kann aber auch manuell ausgelöst werden. Auch von anderen Personen, die am Unfallort sind. Dafür reicht es, auf einen Knopf zu drücken. Aber nur bei einem schweren Unfall, und nicht wenn der Wagen morgens mal nicht anspringen will. "Kommt es oft zu unberechtigten Anrufen, dann ist das natürlich kontraproduktiv", erklärt Benoît Godard. Deshalb ist es wichtig, zwischen Auto und der 112 eine Art Zwischenfilter zu haben, damit die Notrufzentrale nicht unnötig überlastet wird.
Automobilhersteller und Versicherungen bieten so etwas wie ein privates eCall-System schon seit Jahren an. Beispielsweise der auf Pannenhilfe spezialisierte Versicherer EuropAssistance. "Wir haben ja schon jemanden, der bei einer Panne die Anrufe direkt entgegennimmt", erklärt Xavier Van Caneghem von EuropAssistance. EuropAssistance wisse ja, wenn es ein technisches Problem gibt. Dann könnte man ja auch genauso gut schauen, ob es ebenfalls Verletzte gibt. "Die Firma oder der Abschleppdienst kann dann ja auch die 112 anrufen", erklärt Van Caneghem.
Kritische Stimmen
Das eCall-System wird nicht von allen befürwortet. Es öffne die Türe für eine europaweite Überwachungsstruktur, sagen die Kritiker. Autohersteller könnten kommerzielle Zusatzdienste anbieten und Versicherer anhand der Fahrdaten Risikoprofile erstellen. Das wäre in der Tat möglich, denn der strenge Datenschutz gilt nur für das Basisnotfallsystem.
Die Hersteller garantieren, dass die gesammelten Daten gelöscht werden können, und dass die Rettungsdienste und andere Partnerorganisationen, diese auch nicht ohne Zustimmung des Betroffenen weitergeben dürfen.
Bleibt der Preis: 200 bis 300 Euro soll das Gerät kosten. Ob das dann in den Verkaufspreis des Autos einfließt, bleibt den Herstellern überlassen. Der Dienst an sich ist allerdings kostenlos.
Bisher ist das eCall-System nur für PKW und leichte Nutzfahrzeuge verpflichtend. Nach drei Jahren will die EU-Kommission das Ganze bewerten. Dann könnte es auch für LKW, Busse und andere Fahrzeuge eingeführt werden.
Volker Krings
Lassen wir uns nicht blenden: der EU- Wohlfahrtsausschuss nimmt die Totalüberwachung nicht nur in Kauf, es ist ein unerklärtes Ziel dieser Zwangsbeglücker.
Irgendwelche Garantien, Datenlöschungen und Nichtweitergaben sind unglaubwürdig und mal wieder nur Zucker für die Affen.
Das Ganze ist natürlich alternativlos und damit so richtig im Sinne einer "Volksherrschaft".