Offenbar misstrauen viele dem 95er Benzin. Denn seit dem 1. Januar des letzten Jahres enthält das Benzin mehr Bioethanol, genau gesagt zehn Prozent statt fünf Prozent. Und wie es scheint fürchten viele Autofahrer, dass ihr Motor dadurch Schaden nehmen könnte. Daher greifen zum 98er Benzin. Dort ist der Bioethanol-Anteil gleich geblieben.
Glaubt man aber den Mineralölherstellern, dann ist die Sorge in den allermeisten Fällen unbegründet. 98 Prozent der Autos kämen mit dem höheren Bioethanolanteil problemlos klar. Nur bei Autos, die vor dem Jahr 2000 gebaut wurden, sollte man sicherheitshalber zum 98er Oktan greifen. Darüber hinaus ist 98er Benzin eher bei Autos mit größerem Hubraum sinnvoll. Aber viele Autofahrer scheinen grundsätzlich skeptisch zu sein. Als in Deutschland mehr Bioethanol ins Benzin gekommen ist, gab es dort die gleiche Tendenz.
Warum Bioethanol?
Durch den Zusatz von Bioethanol soll der Sprit grüner werden. Bioethanol ist ein nachwachsender Rohstoff. Umweltschützer sehen das aber kritischer. Greenpeace zum Beispiel sagt: Bioethanol verdrängt in der Landwirtschaft den Anbau von Lebensmitteln. Greenpeace würde lieber mehr Elektroautos auf den Straßen sehen.
Diesel im Abwärtstrend
Dieselkraftstoff ist in letzter Zeit in Verruf geraten. In Belgien ist bereits ein Rückgang verzeichnet worden, der aber noch nicht so stark ausfällt. Fast 8,3 Millionen Liter Diesel wurden letztes Jahr in Belgien verkauft. Im Jahr zuvor waren es noch mehr als 8,4 Millionen.
Allerdings rechnen die Experten damit, dass sich die Diesel-Krise erst in den kommenden beiden Jahren so richtig niederschlagen wird. Dann erst werde sich zeigen, dass immer mehr Benziner verkauft werden. Aber die LKW werden wohl dem Diesel treu bleiben – und die sorgen für einen Großteil des Dieselabsatzes.
okr/est