Es gibt vor allem zwei Dinge, die fast alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen stören: 98 Prozent der Befragten ärgern sich über das Abbiegen ohne zu blinken, vor allem auf der Autobahn, wenn ein Fahrer ohne Ankündigung die Spur wechselt.
Gleich dahinter kommt, immer noch bezogen auf den Autobahnverkehr, das Blockieren der mittleren Spur - wenn ein Autofahrer überholt und sich nicht gleich wieder einordnet, sondern auf der Mittelspur oder sogar ganz links weiterfährt. Dafür droht übrigens ein Bußgeld von knapp 60 Euro und es gibt Überlegungen, den Betrag zu verdoppeln.
Auch ärgerlich aus Sicht vieler: Wenn Autofahrer im Kreisverkehr zum Abbiegen den Blinker nicht setzen. Und wenn an einer Ampel das Licht auf Grün springt, und schon hupt einer, damit man losfährt, auch das nervt viele.
90 Prozent der befragten Autofahrer gaben an, dass es sie stört, wenn Radfahrer über Rot fahren. Acht von zehn ärgern sich, wenn Fußgänger die Straße überqueren, ohne sich umzusehen bzw. ohne den Blick zu heben.
Und dann gibt es noch die Motorradfahrer, die sich schonmal erlauben, im Stau über den Pannenstreifen zu fahren oder zwischen den Autos durch. Auch das stört 80 Prozent der Autofahrer.
Höflichkeit wirkt ansteckend
Ihrem Ärger Luft machen die wallonischen Autofahrer nicht unbedingt. Nur einer von fünf sagt, er fühle sich besser, wenn er den anderen Verkehrsteilnehmer beschimpft oder ihm den Vogel oder den Mittelfinder zeigt. Die Verkehrsteilnehmer, die viel auf der Straße unterwegs sind, sind übrigens allgemein gelassener.
Fast alle Autofahrer (93 Prozent) bedanken sich mit Handzeichen, wenn man ihnen die Vorfahrt lässt. Und diese nette Geste scheint ansteckend zu wirken, denn acht von zehn Befragten sagen, dass sie bei der nächsten Gelegenheit Gleiches für andere tun.
Und wenn sich ein Fußgänger auf dem Zebrastreifen dafür bedankt, dass der Autofahrer angehalten hat, dann freut das wiederum den Autofahrer, er fühlt sich gewertschätzt, sagt die Agentur für Verkehrssicherheit.
awsr/jp/km